Zum Artikel "Streit um Radweg am Neckardamm" vom 26. Juli:
Hermann Seidl, Mannheim: Es ist schon erstaunlich, wie die Entscheidungen der Stadt Mannheim hinsichtlich Ausbau des Radwegenetzes fallen. Dem Artikel ist zu entnehmen, dass in Neuostheim der vorhandene, in recht gutem Zustand befindliche Radweg auf dem Neckardamm, der sowohl von Fußgängern, als auch Radfahrern genutzt wird, aufgeteilt werden soll in einen Radweg (oben) und einen Fußgängerweg (unten) oder umgekehrt. Bei Verwirklichung dieses Projektes dürfte ein höherer dreistelliger Betrag fällig werden.
Ich benutze diesen Radweg seit 30 Jahren beinahe täglich zweimal - morgens und nachmittags - auf dem Weg zu meiner Arbeitsstätte und mir erschließt sich nicht, warum man diesen Umbau machen will. Ich sehe wenig Fußgänger/Spaziergänger, eher sportlich aktive Läufer auf diesem Weg. Und es stellt grundsätzlich kein Problem dar, dass man gegenseitig Rücksicht nimmt und ausweicht.
Es scheint mir so, dass hier eine gewisse Gruppierung einen Weg für sich durchdrücken will, egal was es kostet. Dabei gibt es in Mannheim genügend Lücken und dringenden Reparaturbedarf im vorhandenen Radwegenetz, die einer Bearbeitung bedürfen. Nur ein Beispiel: Von Rheinau-Süd nach Neckarau gibt es überhaupt keinen Radweg. Die Radfahrer "dürfen" auf der Ruhrorter Straße zwischen den vielen 40-Tonnern und Pkw fahren und sich jedes Mal freuen, wenn sie es überlebt haben. Schülern, die nach Neckarau müssen mit - Ziel Bach- oder Mollgymnasium - muss man diesen Weg verbieten, da lebensgefährlich. Ähnliche Situationen findet man in der Sandhofener Straße.
Die Stadt Mannheim wäre gut beraten, wenn sie die Schließung dieser Lücken/Reparaturen als oberste Priorität angehen würde anstatt bei einer eher kosmetischen Verbesserung eines gut funktionierenden Rad/Fußgängerweges das viele Geld zu investieren.