Leserbrief: Zum Führerschein von älteren Menschen Senioren-TÜV ist Gängelung

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Die Grünen und die Linken fordern als Konsequenz aus dem tragischen Unfall von Menden den Senioren-TÜV. Fast ein Fünftel der Führerscheine in Deutschland sind im Besitz von Menschen im Alter von über 65 Jahren, jedoch nicht einmal acht Prozent der Unfälle werden von älteren Menschen verursacht. Auch wenn ältere Menschen, gemessen in Kilometern, weniger Auto fahren als jüngere, so spricht die Statistik eindeutig für das Verantwortungsbewusstsein der Älteren im Straßenverkehr. Es ist richtig, dass nur wenige Senioren ihren Führerschein freiwillig abgeben. Aber die Anzahl der Situationen, in denen sie ihr Auto freiwillig stehen lassen, z. B. wegen Unwohlsein, Schwindel oder der Einnahme von Medikamenten, dürfte doch recht hoch sein.

Der Senioren-TÜV ist nichts als eine Gängelung älterer Menschen. Wir Liberalen setzen auf die Eigenverantwortung der älteren Generationen und vertrauen darauf, dass diese selbst wissen, wann und wie sie in ihr Auto steigen. Außerdem sind viele Senioren in Bereichen des Sozialwesens und auch im Berufsleben noch hoch aktiv und gefragt. Diese Senioren zu einem Durchlaufen eines Senioren-TÜVs zu zwingen, ist nicht nur diskriminierend, sondern eine Abwertung der Leistung von älteren Menschen. Fakt ist, dass die Lebenserwartung, das Renteneintrittsalter und auch das Alter der Autofahrer steigen werden. Fakt ist natürlich auch, dass Sehkraft, Hör- und Reaktionsfähigkeit im Alter abnehmen. Der Mensch - auch der junge Mensch - wird bei mehr als fünf Informationen eines Verkehrsschildes überfordert und wird dadurch verunsichert. Deshalb ist eine übersichtlichere Gestaltung des Straßenbildes und eine Durchforstung und Lichtung des Schilderwaldes, was Jung und Alt zugute käme, für eine höhere Sicherheit im Straßenverkehr unabdingbar. Nicht gleich wieder das Kind mit dem Bade ausschütten!

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