Debatte wegen Wohnungen So bewerten MM-Leser Nikolas Löbel und das Immobilien-Geschäft

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Bundestagsabgeordneter und Mannheimer Stadtrat Nikolas Löbel zusammen mit seinem Mitarbeiter Thomas Hornung bei einem Gespräch mit der „MM“-Redaktion. © Blüthner

Zur Berichterstattung über Nikolas Löbel:

Herr Löbel bellt zu laut und lässt jetzt seinen Kettenhund (persönlichen Referenten) los, um die Öffentlichkeit zu blenden. Der Bericht aus der internen Untersuchung der GBG über Vergabe der nur für eigene (GBG-)Mieter bestimmte „Drehscheibenwohnungen“ an den Stadtrat und Bundestagsabgeordneten entlastet nämlich Herrn Löbel genau so wenig wie der Wetterbericht. Tatsächlich hat er mit dessen fragwürdigem Handeln rein gar nichts zu tun, da ausdrücklich nur interne Vorgänge überprüft worden sind und sogar explizit das Handeln externer Dritter nicht Gegenstand der internen Prüfung war. Dies mit Formulierungen wie „jederzeit korrekt verhalten“ und „haltlose Unterstellungen“ als Entlastung von Herrn Löbel zu werten, der dann offenbar ganz und gar unschuldig und blauäugig und ohne eigene Mitwirkung in die für ihn vorteilhafte Situation gerutscht ist, ist schon dreist. Da hat man es offenbar wirklich nötig, jeden noch so dünnen Strohhalm zu nutzen, um vom eigenen Fehlverhalten abzulenken.

Bis Öffentlichkeit einschläft

Wie oft haben wir diese Verhaltensmuster von Amtsträgern schon erlebt, die in verdeckten Ritzen nach persönlichen Vorteilen schnüffeln und dann, wenn sie erwischt werden, frei von jeglichem Schuldgefühl leugnen, verdrehen, andere beschuldigen, so lange es eben geht und die Öffentlichkeit wieder einschläft. Unerträglich. Man darf gespannt sein, wie weit sich der Schatten auf weitere im Lichte stehende Personen und Amtsträger ausbreitet, wie beispielsweise auf den die Interessen von Herrn Löbel vertretenden Anwalt Claudius Kranz, der zufällig ebenfalls im Stadtrat sitzt. Diesen Vorgang hätte man mit etwas Gespür im Vorfeld wirklich anders handhaben können. Großen Dank an alle diejenigen, die solch fragwürdiges Verhalten von Amtsträgern ans Licht der Öffentlichkeit bringen. (Thomas Gädeke, Mannheim)

Ich bin bestürzt über Ihre einseitige Berichterstattung und Kommentierung in der GBG/Löbel-Angelegenheit. Ich möchte betonen, dass ich weder ein Anhänger von Herrn Löbel noch ein Parteimitglied der CDU bin. Herr Löbel hat sich als Vermieter mit Sicherheit nicht so verhalten, wie man dies von einem Vermieter erwarten kann. Er bringt damit eine Vielzahl von privaten Vermietern, die jahrzehntelang, einen vertrauensvollen Umgang mit ihren Mietern gepflegt haben, ebenso in Verruf.

Aber der „MM“ und seine Redakteure setzen mit dem sehr persönlichen Angriff gegen Herrn Löbel, der in dem Kommentar gipfelt, dass Herr Löbel die Aussagen der GBG bejubelt hat, eine für mich untragbare, einseitige Berichterstattung fort. Er hat aus meiner Sicht nur die Ergebnisse der GBG-Untersuchung kommentiert. Wo waren diese Kommentare in den letzten 25 Jahren als die SPD in Form ihrer Aufsichtsratsvorsitzenden die GBG als Versorgungsposten für Stadträte benutzt hat und weiterhin benutzt?

Angefangen bei Regelein (. . .) und das bis heute, wo der noch zu wählende Bürgermeister Eisenhauer bis zu seiner Wahl geparkt wurde. Für mich lässt sich der „MM“, leider, einseitig für Wahlkampfzwecke, missbrauchen. (Manfred Kuhn, Mannheim)

Respekt vor Herrn Frings und seiner Bearbeitung dieser unsäglichen Vermietungsgeschichte. Damit sollte dieses Thema erledigt sein. Herrn Löbel und seinem Anwalt, Herrn Kranz, sollte in dieser Angelegenheit keine Darstellungsplattform mehr geboten werden. Dafür haben die Leserinnen und Leser bestimmt kein Abo gebucht. Herr Löbel sollte sich nicht dümmer geben, als er ist. Jeder Mannheimer Bürger weiß, dass Drehscheibenwohnungen auch Drehscheibenwohnungen sind, und zwar für die Mieter der GBG. (Johanna Schmidt, Mannheim)

Da zeigt sich doch wieder, dass Politiker ganz schnell mal versucht sind, politische und persönliche Interessen zu vermischen und … kombiniert mit Vitamin B und Vetterleswirtschaft auch ganz schnell mal einen fiesen Beigeschmack erzeugen können. Kann jemand ernsthaft von fairen Mieten sprechen, wenn Studenten (und damit ja nicht selten die Eltern eben dieser Studis) mit 14 Euro pro Quadratmeter abgezockt werden?

Parteifreund als Rechtsbeistand

Herr Löbel sollte tunlichst nicht „die beleidigte Leberwurst“ spielen. Man wolle ihm politisch ans Hemd, da er doch schließlich ganz privat und verantwortungsvoll Hausbesitzerpflichten wahrnehme … Ein Politiker ist insofern niemals Privatmensch, wenn er ausgerechnet seine eigenen politischen Wahlkampfsprüche mit Füßen tritt und seinen persönlichen finanziellen Vorteil aufgrund seines Hintergrundwissens und seiner Beziehungen ausreizt. Wenn in dieser Angelegenheit gar nichts infrage zu stellen wäre, müsste Herr Löbel sich auch nicht angegriffen fühlen und so vehement verteidigen. Stattdessen lässt er sich dann auch noch von dem Parteifreund helfen und Rechtsbeistand leisten, der bestens in der „Szene“ vernetzt ist. Uih, uih… (Angela Wolf, Mannheim)

In den Artikeln über Herrn Löbel wurde dezidiert über die Quadratmeter-Preise berichtet. In den Berichten zu Herrn Eisenhauer wurden keine Preise für das Haus und auch für die zwei Garagen genannt. Da wird doch weiterhin gemauert, insbesondere, da die SPD mit ihren Aufsichtsratsvorsitzenden die GBG in den letzten 30 Jahren als Selbstbedienungsladen missbraucht hat. Ich würde mir wünschen, dass der „MM“ die Sache Eisenhauer mit der gleichen Informationstiefe behandelt wie andere Berichterstattungen. Und ich gebe auch meine Verwunderung zum Ausdruck, dass sich die Grünen und die Linken hier auffällig ruhig verhalten. (Manfred Kuhn, Mannheim)

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