So sehen Leser Franz Alts Text zur Erderwärmung

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Zum Debattenbeitrag „Ist die Welt noch zu retten, Herr Alt?“ vom 11.8.:

Ja, Herr Alt, Sie sprechen mir und sicher auch vielen Gleichgesinnten aus dem Herzen. Ich halte auch die von Ihnen bezeichnete Gnadenfrist von 20 Jahren für realistisch. Nun bin ich in einem Alter, in dem ich voraussichtlich von den dramatischen Auswirkungen des Klimawandels nur in den Anfangsstadien betroffen sein werde. Zeitweise habe ich mit dem Gedanken gespielt, nach Ostfriesland zu ziehen. Aber bereits vor rund 20 Jahren hat man dort die Häuser nicht versichern können, weil den Versicherungsgesellschaften das Risiko zu hoch war (Orkane, Hochwasserschäden).

Wenn ich mir vorstelle, dass in den Äquatorialregionen die Auswirkungen des Klimawandels noch viel größer sein werden, entstünde ein gewaltiger Bevölkerungsdruck zu den Polen hin. Einen so gravierenden weltweiten Wandel in Erkenntnis und konsequentem politischem Handeln, wie er nötig wäre, um die Katastrophe zu verhindern, kann ich nicht erkennen; auch nicht durch Abkommen, die von wirtschaftlichem Druck unterlaufen werden.

Was nötig wäre, wäre eine Art Weltbehörde mit umfangreichen Befugnissen, einzig mit dem Ziel, die Welt bewohnbar zu erhalten (zum Beispiel Erhaltung der Urwälder in den Tropen, Abschaffung von Massentierhaltung). Vielleicht wird es also in absehbarer Zukunft nur noch wenige Menschen geben, die in Höhlen wohnen und von natürlichen Ressourcen leben. Zurück in die Steinzeit!  (Von Wilfried Baumgart, Mannheim)

Da ist einmal ein richtiger Sommer und natürlich meldet sich der „Klimaschützer“ Franz Alt, denn jetzt „verbrennt“ die Erde. Vielleicht ist es zu spät, wenn die Bürger kapieren, dass sie auf eine neue Religion hereingefallen sind. Es ist wie eine Religion, die, wie andere Religionen auch, den Menschen Schuld zuschreibt. Er soll büßen, in (Energie-) Armut leben, spenden an die Götter, den Ökostromlieferanten, dem Fiskus und möglichst nicht mehr atmen, denn auch darin ist das „verderbliche“ CO2. Herr Alt, liefern Sie Beweise für Ihre Behauptungen, Sie würden den Nobelpreis bekommen.

Das IPPC (Weltklimarat) hat bisher nur Projektionen auf ihren teuren Computern erarbeitet, die alle daneben lagen und nicht einmal die Vergangenheit nachbilden konnten. Die Erde befindet sich in einer Warmzeit, dem Holozän, das jetzt circa 10 000 Jahre dauert und als eine besonders stabile Phase in der Erdgeschichte gilt. In dieser Warmzeit gibt es wiederum Warm- und Kaltzeiten, wie die kleine Eiszeit vor etwa 500 Jahren, sowie Warmzeiten, die mehrheitlich wärmer waren als die heutige. Mit dem Spurengas CO2 hatten sie niemals einen Zusammenhang.

Aber selbst, wenn die Annahme, dass CO2 das Klima beeinflusst, stimmen würde – die von der Weltgemeinschaft vorgesehenen Maßnahmen sind falsch. Die Verbrennung von Kohle, Erdgas und Erdöl brauchen wir, um die anwachsende Weltbevölkerung zu ernähren, Sonnenkollektoren und Windräder sind dazu nicht in der Lage. Nur mit ausreichender Energie kann der Lebensstandard verbessert werden und damit auch die zunehmenden Geburtenraten in den Entwicklungsländern verhindern.

Warum verdammt man eigentlich, besonders in unserem Land, die Kernkraft? Sie ist die zuverlässigste, CO2-freie und die sicherste Energiequelle, die wir kennen. Moderne Kernkraftwerke vom Typ IV sind eigensicher, arbeiten bei hohen Temperaturen (700 Grad Celsius) und können damit, neben Strom, synthetische Kraftstoffe unter Verwendung des Luft-CO2, herstellen. Ihre Rückstände sind in 300 Jahren abgeklungen und sind wertvolle Metalle. Vielleicht können wir mit moderner Technik dann die nächste Eiszeit, die eine reelle Gefahr für die Menschheit ist, überstehen. (Von Gerhard Bleckmann, Lampertheim)

Franz Alt war schon immer ein Mensch, der sehr drastisch formulierte und die Dinge beim Namen nannte und nennt. Doch diesmal war er meiner Meinung nach zu zaghaft. Wir Menschen in der westlichen Gesellschaft sind doch diejenigen, die am meisten Energie verbrauchen und damit auch den größten CO2-Ausstoß produzieren. Tendenz leider nicht fallend. Denn es ist unbequem, sich zu ändern. Das weiß auch eine AfD und punktet damit, wenn sie sagt, es gibt keinen Klimawandel. Oder auch ein Herr Trump in den USA.

Doch schauen wir uns die Tatsachen an. Wir fahren immer mehr SUVs und die Digitalisierung geht immer weiter. Noch nie haben wir so sehr an der Nabelschnur vom Strom gehangen wie heute. Wenn heute der Strom ausfällt, geht in unserer Gesellschaft nichts mehr. Doch nach wie vor kommen 61,5 Prozent unseres Stroms aus fossilen Quellen oder der Kernenergie. Macht sich irgendeiner einen Gedanken darüber, wie viel Energie für eine Mail oder gespeicherte Daten generell nötig ist?

Wenn wir unseren Lebensstil nicht gravierend ändern und dafür sorgen, dass es in anderen Regionen dieser Welt wieder möglich ist, einigermaßen zu überleben, werden wir noch mehr Flüchtlinge bekommen. Vielleicht sind die nächsten Flüchtlinge ja dann aus den Niederlanden, weil ihnen das Land absäuft? Wir alle sind es, die dazu beitragen, dass es Klimaflüchtlinge gibt und weiterhin geben wird. (Von Hans-Ullrich Kühn, Mannheim)

Info: Originalartikel unter http://bit.ly/2Mrtl6E

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