Sprache mit Ideologie befrachtet

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Zum Kommentar „Es braucht mehr“ vom 6. Oktober:

Man sollte eigentlich glauben, ein Journalist – Pardon, eine Journalistin – müsse die deutsche Sprache beherrschen. Dass dies durch Genderwahnsinn seit einiger Zeit in Frage gestellt wird, ist nicht hinnehmbar. Da auch Ihre Zeitung meint, auf Gendersternchen nicht verzichten zu können (man muss ja unbedingt mit dem Mainstream schwimmen), trägt dies nicht zur Pflege der deutschen Sprache bei.

In diesem Zusammenhang war in Joana Rettigs Kommentar „Es braucht mehr“ in der Ausgabe vom 6. Oktober von Vorständen und „Vorständinnen“ die Rede. Sprache wird hier in nicht akzeptabler Weise mit Ideologie befrachtet. Die Gendermission sollte wenigstens ab und an aus Respekt vor der deutschen Sprache von solch lächerlichen Wortschöpfungen Abstand nehmen. Es ist zwar richtig, dass Sprache lebt und sich verändert. Dies bedeutet aber keineswegs, dass solche Veränderungen mit einer bewussten Verunstaltung unserer Sprache einhergehen müssen. Vielleicht sollte auch Ihre Sprachschöpferin Joana Rettig einmal darüber nachdenken. „Es braucht mehr“, ja, es braucht wirklich mehr für guten Journalismus.

Info: Originalartikel unter https://bit.ly/3kTENWX

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