Zum Kommentar von Steffen Mack "Dreister Wolf" vom 22. März:
Ihr Kommentar "Dreister Wolf" und Ihr Beitrag auf Seite 5 zeigt wieder einmal die fehlende fachliche Kompetenz und politische Einseitigkeit des "Mannheimer Morgen".
Guido Wolf wurde vor der Landtagswahl von den Landtagsabgeordneten zum Fraktionsvorsitzenden und damit auch zum Spitzenkandidaten gewählt. Dummerweise hat er das Amt des CDU-Vorsitzenden von Baden-Württemberg dem Bundestagsabgeordneten, Thomas Strobl, überlassen.
Damit hat Guido Wolf in der ihm zur Verfügung stehenden kurzen Zeit, seine Chancen reduziert, seinen relativ geringen Bekanntheitsgrad in Baden-Württemberg zu erhöhen. Bei den drei Landtagswahlen spielten landespolitische Themen keinerlei Rolle. Alles wurde medial durch das Flüchtlingsthema überlagert. Es war deswegen eigentlich keine Landtagswahl, sondern eine Abstimmung über die Flüchtlingspolitik von Frau Merkel. Damit ist auch Frau Merkel und ihr Unterstützer, Thomas Strobl, genauso für das Ergebnis der CDU verantwortlich wie Guido Wolf.
Die Kritiker von Guido Wolf, die Sie jetzt zitieren, sind alles Bundestagsabgeordnete der CDU, das heißt wahrscheinlich Anhänger von Thomas Strobl. Dazu kommen noch Stimmen aus der Jungen Union, die sich durch unsinnige Aktionen am Ende des Wahlkampfes hervorgetan haben und der CDU eher geschadet haben. Nicht der Bundestagsabgeordnete Thomas Strobl, auch CDU-Vorsitzender in Baden-Württemberg, stimmt darüber ab, ob eine neue Regierung eine Mehrheit findet, sondern die gewählten Landtagsabgeordneten von Baden-Württemberg.
Von Verfassung geregelt
Guido Wolf wurde nach der Wahl von den neuen CDU Landtagsabgeordneten mit großer Mehrheit (81 Prozent) zum Fraktionsvorsitzenden gewählt und hat damit die überwältigende Mehrheit der Landtagsabgeordneten hinter sich. Wie Sie jetzt darauf kommen, dass Thomas Strobl der entscheidende Mann bei möglichen Koalitionsverhandlungen oder bei der Nominierung von möglichen CDU-Ministern sein soll, ist mir völlig unklar. Die Landtagsabgeordneten können natürlich Thomas Strobl in die Verhandlungen mit einbeziehen.
Laut Landesverfassung ist es aber eindeutig so, dass die CDU-Landtagsabgeordneten und ihr gewählter Fraktionsvorsitzender über eine mögliche Regierungsbeteiligung, Koalitionsgespräche und Ministerämter eine Entscheidung fällen werden.