Tür als Allheilmittel gegen Egoismus

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Zum Thema Nachhaltigkeit:

Man läuft über die Planken auf seiner wöchentlichen Shoppingtour und was fällt auf? Zwischen Baustellen und grünen Bäumen blitzen moderne Modeläden auf – ein Traum für jede Frau. Bei den wüstenartigen Temperaturen dieses Sommers ist shoppen die vermeintlich einzige Lösung. Denn von gefühlten 40 Grad taucht man beim Betreten eines Geschäftes in eine kühle Winterlandschaft von gefühlten zwölf Grad ein.

Dabei kann man sogar seinen heißen Cappuccino im umweltfreundlichen Mitnahmebecher genießen. Denn die Welt, wie wir wissen, ist zu Plastik-lastig. Also denken wir an die Natur und verzichten auch in Mannheim auf den „Wegwerfbecher“. Doch beim Schaufensterbummel fällt auf, dass sich zwischen Hitzeschlag und Kältefrost nur eine offene Tür befindet. Ob das unserer aktuellen Nachhaltigkeitsdebatte entspricht? Ich würde es bezweifeln. Früher hieß es: „Kind, hamma Säck‘ vor der Dier?“. Ein netter Apell meiner Mutter an mich, doch bitte die Türe zu schließen. „Mia verbrenne hia kä Geld!“

Fitnessstudio gespart

Gerade heute, sollte es sich wohl weniger um das Geld drehen, als vielmehr um die Umwelt. Und ich glaube, dass auch der moderne Shopaholic fähig ist, eine Tür zu öffnen und zu schließen, ohne dass die Verkaufszahlen in den Keller sinken. Bei all den Diskussionen über die Umwelt, Nachhaltigkeit und wie wir es schaffen, die Welt auch für kommende Generationen zu erhalten, kann ich nur sagen: Fangt bei den kleinen Dingen an!

Mehr als die Hälfte der Geschäfte auf den Planken hatten bei laufender Klimaanlage und den heißen Temperaturen die Türen offen. Schließt man die Tür, dann denkt man an die Umwelt, hat gleichzeitig einen Lärmschutz und spart sich das Armtraining im Fitnessstudio. Die Tür als Allheilmittel gegen Egoismus. Und die Erkenntnis: Vielleicht haben Mütter öfter Recht, als man denkt.