Leserbriefe Was Leser über Berichte zum Uerdingen-Spiel denken

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Siebter Spieltag dieser Saison, im Fritz-Walter-Stadion: Das Team des SV Waldhof Mannheim bedankt sich bei den Fans. © dpa

Zum Artikel „Sicherheitsdienst zu schwach besetzt bei Uerdingen-Spiel“ vom 14. September:

Es ist schwer, zu verstehen, wie es der Artikel über die Neuerkenntnisse zum Relegationsspiel SV Waldhof Mannheim gegen Uerdingen auf die erste Seite der Samstagsausgabe des „MM“ geschafft hat. Das Ganze wird noch gekrönt von einem großen Bild, das längst der Vergangenheit angehört und einem Kommentar. Beobachtet man aktuell die weltweite politische Lage, hätte es sicherlich ein anderer Leitartikel auf die erste Seite bringen können.

So etwas bringt nur Unruhe. Es hat den Anschein, dass Ihre so platzierte Reportage den Verein weiter als nicht gesellschaftsfähig diskreditieren will. Das gleicht schon einer Hexenjagd gegen den Verein und seine Fans. Ansonsten wäre Ihnen der sportliche Erfolg des SVW auch jeden Samstag eine große Schlagzeile mit Kommentar auf der ersten Seite wert. (von Oliver Löllbach, Ilvesheim)

Ich habe meinen Augen nicht getraut, als ich die Titelseite am Samstag, 14. September 2019, gesehen habe. Wie gesagt: 2019. Es wird hier eine Geschichte vom Mai 2018 aufgewärmt, die längst abgeschlossen war. „Trotzdem muss dieses Skandal-Spiel – mit den neuen Erkenntnissen – in die Verlängerung gehen.“ So der Schlusssatz im Kommentar, ebenso auf der Titelseite. Warum? Nicht nur der Titel, auch der Innenteil des Lokalteils ist auf zwei Seiten (!) voll mit aufgewärmten Geschichten. Darüber wurde längst berichtet! Und mit Verlaub: Ob im Stadion 180 oder 350 Sicherheitskräfte gewesen wären – Sicherheitspersonal hätte diese Situation nicht verhindert.

Gibt es nicht Wichtigeres?

Warum das Ganze?, fragt sich der Waldhof-Fan und hoffentlich auch der eine oder andere Beobachter des SVW. Gibt es nichts Wichtigeres, als hier den Waldhof „in den Dreck zu ziehen“? Lieber „MM“: Zieht einen Schlussstrich unter diese Geschichte! Warum muss eine Mannheimer Zeitung einen Mannheimer Verein derart verunglimpfen? Der SV Waldhof Mannheim wird überleben, egal wie viele Menschen meinen, dem SVW – egal ob mit Böllern oder mit Worten – schaden zu müssen. (von Hans-Peter Hirsch, Mannheim)

Ich bin langjährige „MM“-Leserin und langjähriger Waldhof-Fan. Was ich in den letzten zwei Wochen morgens im „MM“ lesen musste, hat mich total geschockt. Am Samstag vor einer Woche dachte ich, ich traue meinen Augen nicht, als ich den Aufmacher sowie die dreiseitige Berichterstattung sah und las. Dass das Relegationsspiel skandalös war, möchte ich mit keinem Wort verniedlichen. Ich war selbst im Stadion. Aber, dass man jetzt, nach fast eineinhalb Jahren feststellt, dass zu wenige Ordner vor Ort waren und dies, wie gesagt, auf die Titelseite bringt, finde ich eine Frechheit.

Des Weiteren habe ich den Eindruck, man will systematisch dem SVW mal wieder ans Bein pinkeln. Jetzt ist der SVW endlich nach etlichen Anläufen im bezahlten Fußball und spielt zudem einen richtig guten Fußball, hat einen besonnenen und äußerst erfolgreichen Trainer und dann so eine Berichterstattung. Auch die Anfeindungen an Herrn Beetz finde ich äußerst unpassend. Wo wäre denn der SVW ohne seinen Geldgeber? Es zählt immer noch das alte Sprichwort: Wer das Geld hat, hat die Macht. (von Christel Reichert, Mannheim)

Seit Kindesbeinen lese ich den „MM“ beziehungsweise „SM“. Ich war noch nie so fassungslos wie am Samstag vor einer Woche. Da wird ein Ereignis, das 16 Monate zurückliegt, zum Hauptaufmacher einer Tageszeitung gemacht. Bis ins Detail wird das Skandalspiel vom Waldhof gegen Uerdingen aufgemischt. Allmählich habe ich den Eindruck, dass der „MM“ das Zentralorgan aller Waldhofhasser ist. Gab’s an diesem Wochenende wirklich nichts Aktuelleres als eine Geschichte, die lange zurückliegt und für die der Waldhof ordentlich bestraft wurde? Diese Parteinnahme gegen den Waldhof ist nicht mehr fair. (von Helmut Gaspar, Biblis)

Warum beginnt ein Redakteur einer Lokalzeitung 16,5 Monate, nachdem die katastrophalen Ereignisse beim Relegationsspiel Waldhof gegen Uerdingen stattgefunden haben, plötzlich mit Akribie diese Vorkommnisse zu recherchieren und macht daraus einen Monster-Bericht mit Aufmacher und Bildern auf der Titelseite plus zwei komplette Seiten im Lokalteil der Zeitung?

Er konstruiert mit einem – wenn man ihn genau liest – nur auf vagen Andeutungen und Vermutungen basierenden Text – eine „Krise des SV Waldhof“ , welche es meines Erachtens in der dargestellten Form überhaupt nicht gibt. Eines ist klar, ich möchte die Vorkommnisse vom Mai 2019 auf keinen Fall verharmlosen. Vielleicht war das die dunkelste Stunde in der Vereinsgeschichte und die Vorkommnisse müssen analysiert und aufgearbeitet werden.

Eine Reihe von Maßnahmen wurde inzwischen von den Verantwortlichen umgesetzt. In diesem Zusammenhang ist auch klar, dass von Vereinsseite im Vorfeld dieser Begegnung viele Fehler gemacht wurden. Man kann darüber auch berichten, aber in dieser Form? Das schießt weit über jedes Maß und Ziel hinaus.

Es scheint jedoch so, dass viele Leser so viel Gespür besitzen, dass sie die Zielrichtung dieser Art von Berichterstattung erkennen: Sie ist nicht mehr neutral, sondern zielt bewusst auf die Verantwortlichen und den Verein SV Waldhof. Warum auch immer? Zu vermuten ist, dass die zurückgetretenen Präsidiumsmitglieder aus gekränkter Eitelkeit interne Informationen aus dem Verein an die lokale Presse weitergeleitet haben. Beim Fußball würde man das „Nachtreten“ nennen. Was immer mit einer Roten Karte zu ahnden ist. Ein Mangel an Charakter und Persönlichkeit steckt oft hinter einem solchen Verhalten. (von Gerhard Ewald, Mannheim)

Info: Originalartikel unter http://bit.ly/2kI53ty 

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