Leserbrief - Zu „,Astro-Alex’ zurück“ (FN, 21. Dezember) „Wir brauchen dringend eine weitere Erde“

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Wieder einmal ist Alexander Gerst glücklich von der Raumstation ISS auf die Erde zurückgekehrt. Erneut erzählt er von den wunderschönen Fotoaufnahmen, die er während seines Aufenthaltes machen konnte. Es sind einzigartige Dokumente über die Schönheit dieses unseres Planeten.

Auch ist es ihm sehr wichtig, seine Meinung über die Verletzlichkeit dieses wohl einzigartigen Ökosystems kundzutun. Und er richtet diese Mahnung an unsere Generation, die es vielleicht noch in der Hand hat, zur Wiedergenesung dieses Patienten beizutragen.

Können wir überhaupt noch gegen den Klimawandel ankämpfen? Sicherlich, es hat in der langen Erdgeschichte immer wieder Eis- und Warmzeiten gegeben. Doch dieses mal geht’s auch den Polkappen an den Kragen. Was der Menschheit in den letzten 300 Jahren gelang, ist noch niemals dagewesen. Es hat tausende von Jahren gebraucht, bis der Mensch das Maschinenzeitalter auslöste. In den 1960er Jahren gelang der erste Ausflug zum Mond.

Wir bewegen uns mit Vollgas auf eine imaginäre Mauer zu und wissen wohl nicht, wo die Bremse ist. Wenn die Weltbevölkerung im derzeitigen Tempo, nämlich jährlich um rund 1,9 Prozent zunimmt, bedeutet dies in 40 Jahren eine Verdoppelung an Menschen und Verbrauch an Ressourcen. Wie soll es möglich sein, eine Erderwärmung aufzuhalten, wenn niemand bereit ist auf Wirtschaftswachstum und Wohlstand zu verzichten.

Die Erde ist mehr als drei Milliarden Jahre alt, aber bereits in rund 500 Jahren gibt es, wenn nicht irgend was Gravierendes passiert, so viele Menschen, dass sie Schulter an Schulter stehen. Wir brauchen also ganz dringend eine weitere Erde.

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