Leserbrief - Zu „Die Hoffnung wächst: Jetzt schon acht Kinder gerettet“ (FN, 10. Juli) Wo bleibt Empathie für andere Gruppen?

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Die jungen Leute sind gerettet! Gott sei Dank und allen, die mit geholfen haben! Besonders dürfen wir den Taucher nicht vergessen, der sein Leben geopfert hat! Die ganze Welt zeigte viel Empathie und Dankbarkeit für diese Rettung.

Wo aber bleibt die Empathie für die Flüchtlinge im Mittelmeer?

Wo bleibt der Aufschrei gegen den Krieg in Syrien?

Ja, wo bleibt der Einsatz der Weltgemeinschaft (und das im reichen Westen!) für die vielen Ungeborenen, denen man in Europa sogar mit steuerlichen Mitteln das Leben verweigert?

Ja, wo bleibt der Aufschrei für die vielen Alten und Kranken im reichen Westen, denen eine Würde bewusst oder unbewusst (oder nur wegen der rechtlichen vorgaben!?) verweigert wird?

Das alles will die Mediengesellschaft, das aufgeklärte Volk (im „sozialen“ Westen!) nicht lesen und nicht hören. Die Rettung von einer Jugendmannschaft ist von Natur aus etwas sehr Gutes! Man muss jedoch auch aufpassen, dass das Ganze nicht zu einem Hype wird; wo es im Letzten doch nicht um das Leben geht, sondern um die Sensation!? Das aber liegt zuallererst in den Chefetagen der Medien, wozu die FN ja auch gehören. Ich erinnere mich leider noch sehr gut an das Erdbeben in Japan vor einigen Jahren. Knapp 20 000 bis 30 000 Menschen verloren ihr Leben.

Das jedoch interessierte die deutsche Medienlandschaft überhaupt nicht mehr, als man mitbekam, ein Atom-Reaktor ist beschädigt worden. Die vielen toten Menschen in Japan, die sehr vielen Menschen, die vermutlich bis heute noch kein Dach über ihrem Kopf haben, sie alle waren plötzlich nicht mehr wichtig. So etwas nenne ich „unanständig“!

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