Wölfe sind nicht nur Kostenfaktor

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Zum Artikel „Der Wolf auf die Abschussliste?“ vom 20. März:

In Ihrem Bericht wird, wie so oft, nur die ökonomische Kostenseite des Wolfes betrachtet. Keine Frage, der Wolf verursacht Schäden: Für jeden Schäfer muss es Ersatzzahlungen und Gelder für Schutzmaßnahmen geben. Dabei kann natürlich der emotionale Schaden mit Geld nicht wieder gut gemacht werden. Ein anderer ökonomisch sehr relevanter Aspekt wird in der Diskussion um den Wolf meist außen vor gelassen.

Wo Wölfe leben, wird der Wildbestand an Rotwild, Reh und Wildschwein auf natürliche Weise reduziert. Diese verursachen im Wald (Fraßschäden an Bäumen) und in der Landwirtschaft Schäden in Millionenhöhe. Allein in Rheinland-Pfalz betragen die Kosten durch Wildschäden 1,7 Millionen Euro pro Jahr.

In Relation setzen

Nicht enthalten sind hier zudem die verminderte CO2-Bindung durch Zuwachsverlust, eine vollständige Entmischungsbewertung inklusive der damit verbundenen Beeinträchtigung der Schutz- und Erholungsfunktion des Waldes, weitere Folgekosten sowie notwendige Kosten für Wildschutzmaßnahmen. Nicht mit einberechnet sind die in der Zwischenzeit gestiegenen Holzpreise. Zur Relation: Die Ausgaben der Bundesländer mit Wolfsvorkommen betrugen im Jahr 2016 insgesamt 1 100 963 Euro für Herdenschutzmaßnahmen. Der Spruch „Wo der Wolf lebt, wächst der Wald“ darf also durchaus in einer Kosten-Nutzen-Rechnung mit einbezogen werden!

Info: Originalartikel unter http://bit.ly/2ulDM46

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