Züge von Klimapopulismus

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Zum Kommentar „Mannheimer Spezialität“, vom 2. Juli:

Wie schreibt Ihr Redaktionsmitglied Frank Schumann: „Der Ausbau des Ladenetzes ist ein Milliardengeschäft. Das weiß auch der nach eigenen Angaben weltgrößte Anbieter von Elektrotankstellen, die US-Firma ChargePoint.“

Da knallten bestimmt die Sektkorken, und vor lauter Knallen wurde auch beim Verfassen des Artikels und des Kommentars vergessen nachzuhaken, aus welchen Quellen der Strom eigentlich kommen soll, das heißt, wie CO2-neutral oder CO2-einsparend er tatsächlich ist.

Die Euphorie, die der E-Mobilität zurzeit entgegengebracht wird, die alle Einwände wie Kinderarbeit, Umweltzerstörung durch die Förderung seltener Erden und bestimmter Metalle für den Batteriebau oder dass immer noch mehr als zwei Drittel des benötigten Stroms nicht aus erneuerbaren Energiequellen kommt und dies – leider – auf absehbare Zeit ignoriert, diese Euphorie hat schon Züge von Klimapopulismus.

Mitgejubelt statt nachgehakt

Der Ausbau von E-Mobilität und E-Ladenetzen hat nur dann einen Sinn, wenn im selben Maß auch erneuerbare Energien ausgebaut werden; die oben erwähnten heftigen sozialen und Umweltprobleme sind damit allerdings noch keineswegs gelöst.

Es scheint wieder einmal so zu sein, dass das Geschäft und nicht das Klima oder die Umwelt im Mittelpunkt steht. Doch statt ein- oder nachzuhaken, wird mitgejubelt.

Rolf Menz, Wilhelmsfeld

Info: Originalartikel unter http://bit.ly/2JLtPl1

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Frank Schumann
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