Zusätzliche Parkmöglichkeiten am Stadtrand schaffen

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Mannheim, im Hintergrund das Schloss: In Mannheim und Ludwigshafen verzeichnen die Verkehrsbetriebe 2,1 Millionen mehr Fahrgäste, nachdem die Preise gesenkt wurden. © Blüthner

Zum Artikel „Preise gesenkt: Busse und Bahnen werden öfter genutzt“ vom 12. Oktober:

Es ist erst mal sehr gut für Mannheims Luft gedacht, dass die Fahrpreise für Busse und Bahnen billiger geworden sind. Ob das so die Mannheimer Bürger auch annehmen und ihr Auto stehenlassen?

Aber was ist mit den Beschäftigten, die aus dem Umland kommen? Die können oft nicht den öffentlichen Nahverkehr nehmen, da dieser noch nicht gut genug ausgebaut ist. Zudem gilt für diesen Personenkreis die Fahrpreisreduzierung nicht. Die Stadt Mannheim möchte, dass sich immer mehr Investoren in Mannheim ansiedeln. Dadurch wird der Autoverkehr aber noch zunehmen. Nicht alle wollen oder können mit Bus oder Bahn in die Stadt zu ihrem Arbeitsplatz kommen. Investoren braucht Mannheim, sie füllen das Stadtsäckel, aber sie verbessern nicht die Luft. Darum sollte man zusätzliche Park-und-Ride-Möglichkeiten an den Stadträndern schaffen. Diese müssten aber für die Nutzer kostenlos sein, damit sie angenommen werden.

Gut möglich wäre das zum Beispiel am Rande von Franklin zwischen Bundesstraße 38 und OEG-Linie, nahe der OEG-Haltestelle Platz der Freundschaft. Arbeitnehmer aus dem Odenwald könnten dort ihr Auto parken, ein Ticket lösen und mit der OEG weiter nach Mannheim fahren! Das wäre sinnvoller, als dort einen neuen Baumarkt oder Möbelhaus zu errichten! Zumal es schon im Kurpfalzcenter zwei Möbelhäuser und einen Baumarkt gibt. Auch im Rhein-Neckar-Zentrum befindet sich ein Baumarkt.

Zeitgleich müssten die Parkmöglichkeiten in der Stadt verteuert werden. Als Vorbild könnte die Stadt Wien dienen. Dort kann man seit 2012 für 365 Euro ein Jahresticket für den öffentlichen Nahverkehr in Wien erwerben. Das sind gerade mal ein Euro pro Tag für den ÖPNV. In Wien hat man damit erreicht, dass mehr Leute ein Jahresticket haben als ein Auto. Von 2012 bis 2018 ist die Zahl der Jahreskarteninhaber von 373 000 auf 780 000 gestiegen.

Das hätte sicher größere und bessere Auswirkungen auf die Luftqualität in Mannheim als die Reduzierung der Fahrpreise. Dies kann nur ein erster Schritt sein.

Info: Originalartikel unter http://bit.ly/2VKygSF