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Podcast "Adler-Check": Wie Marcel Goc der Wechsel ins Trainerteam der Adler gelang

Von 
Christian Rotter
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Marcel Goc macht die neue Aufgabe bei den Adlern Mannheim nach eigener Aussage großen Spaß. © Sörli Binder

Mannheim. Marcel Goc hätte ein anderes Ende seiner Profikarriere verdient gehabt. Der Mann, der 2018 die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft zur olympischen Silbermedaille führte und ein Jahr später mit den Adlern Mannheim die Meisterschaft in der Deutschen Eishockey Liga gewann, hatte noch einiges im Tank. Nach einer guten Hauptrunde hatte er sich mit seinem Club das Ziel gesetzt, den Titel zu verteidigen – wegen der Corona-Pandemie fielen die Play-offs 2020 allerdings aus.

Goc hat aber längst den Frieden mit dem unglücklichen Ende seiner Spielerkarriere gemacht. „Man muss das große Ganze betrachten, was alles passiert in der Welt. Da ist mein Karriereende nicht so tragisch abgelaufen“, sagt der 37-Jährige mit Blick auf die Pandemie, die immer noch nicht ausgestanden ist: „Ich bereue die Entscheidung nicht, die ist ja auch nicht über Nacht gefallen. Ich fühle mich noch sehr wohl mit ihr.“

Karriereende gut überlegt

Der zweifache Familienvater geht auch deswegen relativ gelassen mit der Situation um, weil früh klar war, dass er dem Eishockey – und den Adlern – verbunden bleiben würde. Er arbeitet beim Tabellenführer der Südgruppe als „Skills und Development Coach“, als Spielerentwickler. Wie diese Tätigkeit konkret aussieht, erzählt Goc auch in der neuen Folge des „Adler-Checks“, dem Eishockey-Podcast des „Mannheimer Morgen“.

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Der ehemalige Mittelstürmer bringt seine Arbeit auf diesen Nenner: „ Ich versuche, den Jungs zu helfen.“ Goc führt nicht nur verletzte Spieler zurück zum Mannschaftstraining – wie zuletzt Tommi Huhtala und aktuell Stefan Loibl –, sondern nimmt sich vor allem auch den Talenten an. „Ich trudele zwischen 6.30 und 7.15 Uhr in der SAP Arena ein, dann gibt es kurze Besprechungen: Was kann ich mit den verletzen Spielern schon machen, was nicht?“, erklärt er. Dass die Adler in dieser Saison personell ziemlich gebeutelt sind, ist dem gebürtigen Schwarzwälder nicht entgangen: „Man könnte fast meinen, dass es ansteckend ist. Man hat den Eindruck, dass das gar nicht mehr aufhört.“

Goc hat in seiner Spielerkarriere selbst von einem Trainer profitiert, dessen Aufgabe es war, Spieler weiterzuentwickeln: Mike Ricci zu seiner Zeit bei den San Jose Sharks aus der nordamerikanischen Profiliga NHL. „Es war einfach gut, wenn er da war. Er war auch Mittelstürmer wie ich. Es hat mir gut getan, wenn er mir seine Meinung über meine Leistung auf dem Eis gegeben hat“, betont Goc, der es genießt, immer noch eng an der Mannschaft dran zu ein. „Ich bin immer noch da – wenn auch in einer anderen Form. Ich sitze nicht mehr im Bus bei den Auswärtsfahrten – was jetzt nicht ganz so tragisch ist“, sagt er und lacht.

Marcel Goc im „Adler-Check“

  • Marcel Goc hat eine eindrucksvolle Profikarriere hingelegt. Er spielte 699 Mal in der NHL, führte die deutsche Nationalmannschaft 2018 zur olympischen Silbermedaille und die Adler Mannheim 2019 zum Titel in der Deutschen Eishockey Liga.
  • Seit dem Ende seiner Spielerkarriere arbeitet der zweifache Familienvater bei den Adlern als „Skills und Development Coach“. In der neuen Folge des „Adler-Checks“, dem Eishockey-Podcast des Mannheimer Morgen, erklärt der 37-Jährige, was sich hinter diesem Begriff verbirgt und gibt einen Einblick in seine tägliche Arbeit.
  • Herunterladen lässt sich der „Adler-Check“ kostenlos unter mannheimer-morgen.de/adler-podcast. Dort kann das Format auch direkt abonniert werden. Hinterlegt ist der Adler-Podcast zudem auf den gängigen Plattformen wie Spotify (www.open.spotify.com), Deezer (www.deezer.com), Apple Podcast oder Amazon Music (www.amazon.de/music/lp/podcasts). 

Goc hat den Trainer-B-Schein abgeschlossen und hofft, dass er diesen bestanden hat. Er hat sich in den vergangenen Wochen und Monaten weitergebildet, hat beispielsweise im Sommer an einem Lehrgang der U 20 in der Schweiz teilgenommen. Ob er es sich vorstellen kann, irgendwann bei einem DEL-Club an der Bande zu stehen? „Sag niemals nie. Im Moment macht mir meine jetzige Arbeit aber großen Spaß.“

Goc weiß, dass die Adler bis zum Transferschluss am 1. März noch einen Mittelstürmer verpflichten wollen. „Axel () hat mich gefragt, ob ich zurückkehre. Nein, Spaß beiseite“, sagt Goc und lacht. Ob Andrew Desjardins, der sich vor der Saison einer Hüft-Operation unterziehen musste, tatsächlich noch in dieser Saison sein Comeback geben kann, sei reine Spekulation. „,Desy’ macht gute Fortschritte. Fit zu werden für das Mannschaftstraining und dann für die Spiele – das sind aber ganz unterschiedliche Stressbedingungen für den Körper“, sagt Goc. Fest steht jedoch: Er wird Desjardins auf seinem Weg zurück auf jeden Fall helfen.

Redaktion Koordinator der Sportredaktion

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