Wenn die deutsche Fußball-Nationalmannschaft auf Auswärtsreisen geht, wird sie in der Regel nicht nur von tausenden Fans begleitet, sondern von einem ganzen Tross von Journalisten. Der Deutsche Fußballbund (DFB) bietet zwar über ein eigenes Reisebüro ein Rundum-Sorglos-Paket inklusive Flügen, Hotel und Transfers an - doch die meisten Reporter sind nicht zuletzt aus Kostengründen auf eigene Faust unterwegs.
Beim Länderspiel in Belfast gegen Nordirland flog ich von Frankfurt nach Dublin, von wo es mit dem Shuttle-Bus in die rund zwei Stunden entfernte nordirische Hauptstadt weiterging. In Belfast hatten wir mit vier Kollegen aus Dortmund und Essen ein in der Nähe des Stadions gelegenes Apartment gemietet - billiger und netter als ein Hotel.
Die Pressekarten werden von einem DFB-Mitarbeiter bei der Pressekonferenz und dem Training am Tag vor dem Spiel verteilt, oft sind die deutschen Journalisten auch im Ausland in der Überzahl, da das Interesse an der Nationalmannschaft bei uns riesig ist. Rechnet man Zeitungen, Radio und Fernsehen zusammen, waren in Belfast locker 50 Reporter dabei.
Rund zwei Stunden vor dem Anpfiff sind wir im Stadion, trinken noch einen Kaffee, diskutieren im Medienbereich die Aufstellung und - nicht nur im Ausland ganz wichtig - überprüfen, ob das Internet einwandfrei funktioniert. Denn der Text aus Belfast muss praktisch mit dem Schlusspfiff kurz nach 22.30 Uhr in die Zeitungszentrale geschickt werden, wo ein Redakteurskollege im Büro innerhalb weniger Minuten gegenliest, ein Bild heraussucht und einige Reaktionen von Spielern in den Text einfügt - damit der Bericht vom Länderspiel am nächsten Morgen in so vielen Ausgaben unserer Zeitung wie möglich erscheint. alex
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