"Wir über uns"

So entsteht die große Grafik

Von 
Eileen Blädel
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Mit Blick für Details: Grafikerin Lucia Pichler bei der Arbeit. © Blädel

Es ist ein Leitsatz der Architektur: „form follows function“ – die Form folgt der Funktion. Doch das gilt ebenso für Infografiken: Sie können uns helfen, komplexe Sachverhalte schneller und besser zu verstehen. Schön aussehen und ins Auge springen soll eine solche Erzählgrafik aber auch. Um das alles zu erreichen, braucht es eine gute Idee, den Blick für Details und viel Zeit.

Deshalb steckt oft wochenlange Arbeit in der „Grafik der Woche“. Die große Wissensgrafik erscheint jeden Samstag auf einer Doppelseite im „Wochenende“. Mit Inhalt und Gestaltung haben sich dann mehr als zehn Köpfe befasst – und das an zwei Orten: in der Redaktion des „MM“ und in Barcelona. Dort hat „Sol90Images“ seinen Hauptsitz. Der Grafik-Spezialist mit weiteren Büros in Buenos Aires und Miami produziert Illustrationen für Medien und Verlage, darunter etwa die beiden größten Tageszeitungen Spaniens, „El País“ und „El Mundo“. Auch der „Mannheimer Morgen“ arbeitet mit dem Anbieter zusammen, dessen Portfolio aus mehr als 4000 Infografiken besteht.

Doch wie entsteht die Grafik im „Wochenende“? Bei „Sol90Images“ macht sich ein sechsköpfiges Team an die Arbeit: Zunächst werden mögliche Themen und Darstellungsmodelle diskutiert, dann Konzepte erarbeitet. Während die Redakteure die Daten recherchieren, machen sich die Grafiker an erste Skizzen. Wie lange die Arbeit an einer Grafik dauert, hängt von Thema und Gestaltungsaufwand ab: Mal sind es zwei bis drei Wochen oder sogar mehrere Monate. Das Ergebnis bietet das Unternehmen in Spanisch und Englisch an. Für den „MM“ werden die Grafiken übersetzt. In die Dudenstraße geliefert werden sie als digitale Dateien, nämlich als Vektorgrafiken. Das ist wichtig, um eine gute Qualität im Druck zu erreichen. Außerdem handelt es sich um offene Dateien, das heißt, sie lassen sich bearbeiten.

Nun geht die Arbeit in der „MM“-Redaktion weiter: Zahlen und Inhalte werden nachrecherchiert, Schaubilder geprüft, Übersetzungsmängel beseitigt, wichtige regionale Aspekte ergänzt. Die „MM“-Grafikabteilung kümmert sich mithilfe spezieller Programme um den Feinschliff – jedes einzelne Bild muss bearbeitet und die Texte in das Schriftlayout des „MM“ formatiert werden. Ein weiteres Programm bindet Text und Bilder so ein, dass sie ins Zeitungsseitenformat passen.

Nach fast dreieinhalb Jahren hat die „Grafik der Woche“ einen etablierten Platz im „Wochenende“ gefunden. Ergänzt wird das Angebot für den Leser im regelmäßigen Wechsel durch eigene Grafiken. Nach Angaben von „Sol90Images“ bezieht derzeit keine andere Tageszeitung in Deutschland Illustrationen des Grafik-Anbieters. 

Redaktion

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