Zum Artikel „Frustrierte Politiker befürchten ein Verkehrschaos“:
Wenn ich mir die Berichte des „MM“ vom zur Bezirksbeiratssitzung durchlese, stelle ich fest: Die Bezirksbeiräte werden zu den Projekten schlicht und ergreifend nicht ausreichend erhört, ja eine zudem erforderliche Bürgerbeteiligung findet erst gar nicht statt. Wie ernst die Stadt die Sitzung inklusive Inhalte nimmt, zeigt die Tatsache, dass ein Marcel Gabler entsendet wird, der jedoch wie er selbst sagt, keine Fragen zum Umbau Theodor-Heuss-Anlage beantworten könne, sein Chef befände sich zeitgleich in einer anderen Sitzung. Da möge Herr Gabler künftig zu Hause bleiben und nicht noch unnötig Überstunden durch seine sinnlose Anwesenheit produzieren.
Rückstau als Folge
Aufgrund des Unmuts seitens der Bürger hat dann, so der „MM“, Kollege Sauerwein vom Stadtplanungsamt versucht, diesen zu besänftigen. Die Bezirksbeiräte und Bürger kommentierten diese Erklärung mit Zitat:“ …er - Herr Sauerwein - habe von den Gegebenheiten vor Ort eigentlich kaum eine Ahnung.“ Chapeau! Da wurden zwei echte Kompetenzen entsendet, das nenne ich gelungene Wertschätzung gegenüber den Beiräten und Bürgern. Zum Sachverhalt als solches möchte ich anmerken: Stadtplaner Sauerwein begründet die geplante Einspurigkeit – verbunden mit der Verlegung des bisherigen separaten Radwegs auf die Straße – darin, den Rad- und Fußverkehr zu verbessern und Autofahrer nicht schlechter zu stellen.
Da frage ich mich, wieso man den aus meiner Sicht sichereren bisherigen Zustand – zweispurige Straße, getrennter Radweg und separater Fußweg – nicht einfach so belässt und nur die Fahrbahn erneuert? Rückstaus bei massiver Umweltbelastung sind bei dem Vorhaben „Einspurigkeit“ die Folgen, so die Einschätzung der Beiräte und Bürger. Die Antwort kommt prompt von Herrn Sachs vom FB Tiefbauamt. Zitat: „Durch die Verengung erwarten wir keine Rückstaus.“ Dies hätten entsprechende Verkehrszählungen im Vorfeld eindeutig ergeben.
Na dann hoffe ich mal, dass hier besser gezählt wurde als beim Umbau Neckarauer-Übergang: Auch da gab es im Vorfeld skeptische Meinungen der Betroffenen, und auch da wurden Verkehrszählungen durchgeführt und eine (Fehl-)Entscheidung abgeleitet. Mit diesem desaströsen Ergebnis dieser Eigenmächtigkeit müssen die Bürger welche da tagtäglich im Stau stehen nun leben.
Anders wird beim zweiten Projekt Radweg am Neckardamm gehandelt. Hier, so der „MM“, nutzen täglich bis zu 5000 (!) Radler den Damm. Aufgrund der großen Unfallgefahr mit Fußgängern regte der Bezirksbeirat schon vor Jahren an, durch eine pragmatische und eigentlich schon vorhandene Alternativroute für Radfahrer, diese Gefahr zu entspannen. Status quo gemäß „MM“: Alles bleibt so, wie es ist. Fazit: Hier wird nichts entspannt, 5000 Radler und Fußgänger zwängen sich auf dem Damm, während wenige Radfahrer in der Theodor-Heuss-Anlage eine sinnlose Einspurigkeit mit den obengenannten. (Stau-Umwelt)Folgen rechtfertigen soll.
Es wäre schön, wenn die „Obrigen“ künftig weniger Entscheidungen am Bürger vorbei treffen würden, sondern diese mehr einbinden, letztlich sind wir es, die ihre Gehälter und die Projekte schlussendlich bezahlen.
Info: Originalartikel unter http://bit.ly/2L0iKN1
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