Ein stabiles Netzwerk hilft durch schwierige Zeiten

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© Gerd Altmann

Gerade in Zeiten, in denen es drunter und drüber geht und es nicht immer alles nach Plan läuft sollte insbesondere der pflegende Angehörige die Eigenschaft zum Improvisieren sein Eigen nennen. Dem geht jedoch auch voraus, dass eine gewisse Bereitschaft dafür vorhanden und man auch offen dafür ist. Wenn man jedoch ein Mensch mit gewohnten festen Strukturen ist und regelmäßig einen Plan braucht, um den Alltag gut im Griff zu haben, dann hat man es in einer Krise nicht leicht…

Die Erkenntnisse einer pflegenden Angehörigen - Frau G. erläutert ihre Sicht der Dinge

Obwohl ich lange Jahre im Ausland war und nach Deutschland zurückkehren musste, um mich um meine pflegebedürftige Mutter zu kümmern, schien ich noch über ein gut funktionierendes Netzwerk zu verfügen, was mir allerdings nicht so sehr bewusst war. Was mir allerdings sehr wohl bewusst war, ist meine Fähigkeit Kontakte zu knüpfen und diese aktiv zu halten und vor allem zu nutzen. Warum ich genau diese Punkte herausstelle? Weil ich finde, dass nicht alle Menschen das tun oder sich dazu überwinden können. Aber genau das ist Netzwerken: Viele Kontakte knüpfen, viel kommunizieren und die im geeigneten Moment für sich nutzen.

Im Osten dazugelernt

Ich habe noch die DDR und die Sowjetunion miterlebt. Besonders in der Zeit, in der alles Mangelware war, waren gut gepflegte und aktive Kontakte Gold wert. Es gab immer mal wieder eine Schlange für Tomaten und eine für Kartoffeln oder für Kleidung. Man musste Stunden anstehen, um an die Reihe zu kommen. Wie das also tun, wenn man alleine ist, oder bereits alle Familienmitglieder eingespannt hat? Aufgaben verteilen. Ganz konkret: der Nachbarin sagen, dass es Kartoffeln in der Wilhelmsstraße gibt. Sie soll dort anstehen und 2 Kilo Kartoffeln mitbringen. Dafür stehe ich in der Hauptstraße, wo es Tomaten gibt und ich bringe ihr welche mit. Es hat immer funktioniert. Es gab ein ausgeklügeltes inoffizielles Informationssystem und man hat sich arrangiert und organisiert. Zudem musste man kein schlechtes Gewissen haben, dass man jemanden um Hilfe bat, da jeder einmal Hilfe benötigte.

Nicht genieren!

Ganz wichtig bei der Inanspruchnahme eines Kontaktes: Nicht genieren! Und vor allem: Bitten Sie um etwas Konkretes. Seien Sie klar in dem, was Sie möchten und brauchen. Eiern Sie nicht herum. Und lassen Sie sich nicht entmutigen, wenn es nicht gleich funktioniert oder irgendwas nicht so ist, wie Sie es sich vorgestellt haben. Seien Sie flexibel und nicht penibel. Lassen Sie sich nicht aus dem Konzept bringen, wenn etwas, das Lange geplant wurde nicht stattfindet oder nicht exakt so stattfindet, wie Sie es sich vorgestellt haben. Na und? Vielleicht hat es so sein müssen und Sie sehen erst viel später, dass die ‚improvisierte Lösung‘ eigentlich die Bessere war. 

Dem Leben vertrauen und zum richtigen Zeitpunkt die Weichen stellen

Vertrauen Sie dem Leben und lassen Sie manche Dinge einfach geschehen, denn oftmals liegen viele Ereignisse nicht in unserer Hand. Doch was Sie stets machen können ist, von dem, was Sie gerade umtreibt oder belastet immer wieder zu erzählen. Z.B. können Sie immer wieder im Bekanntenkreis oder auch in einem neuen Umfeld davon erzählen, dass Sie auf der Suche nach einem guten Pflegeheim für Ihre Mutter sind. Vielleicht erfahren Sie auf diesem Weg von einer Tageseinrichtung, die Ihnen schon einmal weiterhelfen würde, diese aber nicht auf dem Schirm hatten. Wichtig ist vor allem beim Netzwerken - die Kommunikation! Egal, ob zu einem bestimmten Thema oder einfach nur der in Deutschland leider immer noch oftmals verhasste Smalltalk – das kleine, scheinbar unwichtige Gespräch, das oftmals erstaunliche Dinge zu Tage bringt – reden Sie! Ihr Gegenüber kann keine Gedanken lesen….

Netzwerken der Profis!

Nun, dazu zählen wir uns eindeutig: Die Pflegenetzwerke – Profis im Netzwerken! Warum sind wir eigentlich entstanden? Genau aus den Gründen, die ich zuvor erwähnte: ein gutes und vor allem qualitativ hochwertiges und zuverlässiges Netzwerk mit unterschiedlichen Dienstleistern und Anbietern ist für eine Pflegesituation Gold wert! Nicht jeder kann gut improvisieren oder ist gut im Kontakte knüpfen. Und gerade, wenn ein Pflegedienst ganz plötzlich wegbricht, braucht man schnell Ersatz. Dafür haben wir die Pflegenetzwerke gegründet, wo Sie in den unterschiedlichsten Bereichen Anbieter finden, die wichtig in den verschiedenen Pflegestadien sind.

Das Besondere an uns: Wir vertrauen auf Klasse und nicht auf Masse! Wir haben manchmal nur einen oder zwei Netzwerkpartner für einen Bereich, dafür vertrauen wir diesem Anbieter und möchten Ihnen die lästige Telefoniererei durch Listeneinträge bei Suchportalen ersparen. Schauen Sie doch mal bei uns auf der Webseite vorbei! Neben den Pflegenetzwerkpartnern stellen wir nämlich auch ganz besondere Informationen zur Verfügung, die Sie nicht so einfach im Netz finden. Viele verschiedene Informationen rund um das Thema gibt es zudem in unserem monatlichen Newsletter. Es lohnt sich!

Doch trotz allem: Netzwerken Sie fleißig auch in Ihrem Umfeld und schließen Sie Kontakte! Glauben Sie mir, irgendwann zahlt es sich aus! Bleiben Sie bitte alle gesund.

Bis nächste Woche, Ihre Waltraud Gehrig

www.pflegenetzwerke.de

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