Biden liegt in Auszählung zur US-Präsidentschaftswahl deutlich vorn

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dpa
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Joe Biden, Präsidentschaftskandidat der Demokraten, zeigt sich am Wahlabend mit seiner Ehefrau Jill in Wilmington seinen Anhängern. © dpa

Washington. Der demokratische Präsidentschaftskandidat Joe Biden hat bei der Stimmenauszählung in vier der fünf noch offenen US-Staaten die Führung übernommen. Am Freitag lag er nach amtlichen Zahlen erstmals auch in Pennsylvania vorn. Sollte sich dieser Trend verfestigen, könnte Biden im Weißen Haus die Nachfolge von Präsident Donald Trump übernehmen.

Die Mehrheit von 270 Wahlleuten wäre Biden bereits sicher, wenn er in Pennsylvania gewinnt. Dort lag der ehemalige Vizepräsident unter Barack Obama bei einem Auszählungsstand von etwas mehr als 95 Prozent mit 5587 Stimmen vor dem republikanischen Amtsinhaber Donald Trump. Das bedeutet einen Anteil von 49,4 Prozent vor Trump mit 49,3 Prozent.

In Georgia übernahm Biden ebenfalls eine knappe Führung - er hat nach bisheriger Auszählung dort rund 1100 Stimmen mehr. In den beiden westlichen Staaten Nevada und Arizona beträgt sein Vorsprung mehr als 11 000 und mehr als 47 000 Stimmen. Die Auszählung der Stimmen in den Bundesstaaten Nevada und Arizona kommen weiter nur langsam voran. Präsidentschaftskandidat Joe Biden lag in beiden Rennen knapp vor Amtsinhaber Donald Trump, doch die Stimmen gingen am Freitag nur in kleinen Tranchen ein. Im Laufe des Tages wird mit neuen Ergebnissen gerechnet. Bisher hat noch kein Medium einen Sieger in Nevada ausgerufen. Arizona hatten die Nachrichtenagentur AP und der TV-Sender Fox News bereits Biden zugerechnet. 

In North Carolina, dem ebenfalls noch nicht entschiedenen Bundesstaat, lag Amtsinhaber Trump nach dem vorläufigem Auszählungsstand von 95 Prozent mit mehr als 76 000 Stimmen vorn. Alaska, wo es ebenfalls noch kein Ergebnis gibt, gilt als sicherer Staat für die Republikaner.

Trumps Team rechnet weiter mit Wiederwahl des Präsidenten

Das Wahlkampfteam von Trump hat sich am Freitag weiter optimistisch gezeigt. Nachdem Herausforderer Joe Biden in vier noch offenen Bundesstaaten in Führung lag, erklärte der Leiter der Rechtsabteilung von Trumps Team, Matt Morgan: "Diese Wahl ist nicht vorbei." Die Prognosen von Wahlsiegen Bidens in Pennsylvania, Georgia, Nevada und Arizona beruhten auf Ergebnissen, die noch lange nicht vollständig seien. "Sobald die Wahl abgeschlossen ist, wird Präsident Trump wiedergewählt sein", so Morgan.

In Pennsylvania habe es "viele Unregelmäßigkeiten" gegeben, hieß es in einer schriftlichen Erklärung. So seien Freiwillige des Trump-Teams am Zugang zur Stimmenauszählung gehindert worden. Die Staatssekretärin von Pennsylvania, Kathy Boockvar, hatte am Donnerstag gesagt, Vertreter beider Kandidaten und Parteien seien für die Stimmenauszählung registriert worden und dabei anwesend.

In Georgia werde es eine Neuauszählung der Stimmen geben, kündigte Morgan an. "Wir sind zuversichtlich, dass wir Stimmzettel finden, die ordnungswidrig gesammelt wurden."

In Nevada seien Tausende von Briefwahlstimmen ordnungswidrig abgegeben worden. Und in Arizona werde Trump die Mehrheit erzielen - "trotz der unverantwortlichen und irrtümlichen" Meldungen der Nachrichtenagentur AP und des TV-Senders Fox über eine Mehrheit für Biden in diesem Staat. Beide Medien waren bereits in der Wahlnacht aufgrund von eigenen Berechnungen erster Ergebnisse und der Analyse weiterer Daten zu dem Schluss gekommen, dass Biden in Arizona die Mehrheit sicher hat. Andere Medien sind noch vorsichtig.

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