Seniorengerechtes Wohnen: So lässt sich das Haus barrierefrei umbauen

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Im gehobenen Alter werden sogar die einfachsten Dinge zu einer Herausforderung: Ob es bereits das bloße Stehen ist oder aber der mühsame Gang zur Stereoanlage, um die Lieblings-CD einzulegen. Solche sind aber nur die grundlegenden Probleme. Besonders schwierig wiederum ist es, wenn es erforderlich wird, die Treppen bis zum nächsten Stockwerk zu überbrücken oder sich selbst zu baden. Glücklicherweise gibt es heutzutage für nahezu alle Herausforderungen eine Lösung. 

Der Treppenlift als häufiger Grund für den Umbau

Unter die häufigsten seniorengerechten Umbauten fällt die Ausstattung des Hauses mit einem Treppenliftsystem. Es handelt sich dabei zwar um eine kostspielige und umfangreiche Anschaffung, allerdings um eine ebenso notwendige. Denn möchte der Senior bzw. die Seniorin ins nächste Stockwerk, ist jedoch aufgrund Rollstuhl, Rollator oder anderer Einschränkungen nicht dazu in der Lage, so wird ein Treppenlift zum absoluten Muss. Die einzige Alternative wäre das Altenheim, welches jedoch auf lange Sicht höhere Kosten in Anspruch nimmt. Und der Treppenlift bietet wesentliche Vorteile im Vergleich zum Altenheim:

●      Fortsetzung des eigenen selbstbestimmten Lebens von betroffenen Personen

●      Verbleib in heimischer Umgebung

●      Gefühl von Selbstständigkeit und höhere Selbstwertschätzung

●      Steigerung des Komforts

Die Herstellung einer Barrierefreiheit durch einen Treppenlift hat somit einen schier unermesslichen Wert. Doch zahlreiche Hindernisse sind auf dem Weg dorthin gegeben: Von der Auswahl aus einer Reihe verschiedener Treppenlift-Modelle über die Wahrnehmung von Finanzierungsmöglichkeiten bis hin zur Wahl des Treppenlift-Anbieters sind auf Lifte angewiesene Personen überfordert. Dementsprechend ist es mittlerweile die Norm, verschiedene Treppenlift-Anbieter zu vergleichen.

 

Wege zur Finanzierung

Nach einer Kontaktaufnahme mit Ihnen begutachten die Anbieter die Sachlage vor Ort und helfen dabei, Schritte zur Finanzierung einzuleiten. An dieser Stelle gibt es verschiedene Finanzierungsoptionen:

●      Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW)

●      Kranken- und Pflegeversicherung

●      Arbeitslosenversicherung

Diese sind nur ein kleiner Auszug der vielfältigen Finanzierungsmöglichkeiten. Das besonders attraktive bei der KfW-Bank ist der Standard „Altersgerecht umbauen“, der auch als Investitionszuschuss 455 bezeichnet wird. Dieser Standard bzw. Investitionszuschuss ist mit anderen Zuschüssen kombinierbar und geht sogar über die Finanzierung von Treppenliften hinaus. So fließen beispielsweise Maßnahmen zum Einbruchschutz in den Kriterienkatalog der KfW ein.

Was die Kranken- und Pflegeversicherung angeht, so erhalten Personen, die den ersten Pflegegrad haben, stets eine Unterstützung von 4.000 Euro zum altersgerechten Umbau, sofern die Notwendigkeit eines Treppenliftes oder anderer Maßnahmen genau belegt werden können. Diese Summe gilt pro Person im Haushalt, sodass bei zwei veranlagten Personen sogar 8.000 Euro zusammenkommen. Die Grenze liegt bei vier Personen pro Haushalt bzw. 16.000 Euro in der Förderung.

 

Treppenlifte sind fast immer möglich und lohnend

Das Vorhandensein verschiedenster Liftsysteme macht eine Anpassung an so ziemlich alle räumlichen und individuellen Verhältnisse möglich:

●      Deckenlifte

●      Plattformlifte für Rollstuhlfahrer

●      Stehlifte für hüftschwache Personen

●      Sitz- und Kurvenlifte als Standard-Ausführungen

Sollte es im Gebäude mit einer Treppenlift-Installation nicht funktionieren, so gibt es mit dem Außenlift die optimale Alternative: Er sieht wie ein Aufzug aus und führt an der Gebäudewand entlang die Stockwerke nach oben sowie unten.

Weswegen eine Treppenlift-Installation stets lohnend ist, erklärt sich anhand mehrerer Aspekte:

●      Die betroffene Person führt ein barrierefreies Leben

●      Andere Personen im Haushalt profitieren, wenn beispielsweise schwere Einkäufe oder Geräte von einem Stockwerk zum anderen müssen

●      Es tritt eine Wertsteigerung der Immobilie ein

Letzterer Aspekt dürfte insbesondere die Vermieter, Immobilieneigentümer oder Investoren positiv stimmen. Denn ein Treppenlift zählt ebenso wie Modernisierungen zu den wertsteigernden Maßnahmen an Immobilien.

 

Wannenlifte für selbstständige Körperhygiene

Auch ein Wannenlift unterliegt Finanzierungsmöglichkeiten, die ähnlich denen eines Treppenlifts sind. Es existieren verschiedene Wannenlift-Ausführungen, die alles in allem jedoch ein und denselben Zweck erfüllen: Sie ermöglichen Personen die selbstständige Körperhygiene, indem sie einen komfortablen Ein- und Ausstieg in die bzw. aus der Badewanne ermöglichen. Des Weiteren vereinfachen sie die Durchführung des Bades in der Wanne enorm.

Smart Home: Der neue Trend im eigenen Zuhause

Das Smart Home bezeichnet ein vernetztes Zuhause: Es entsteht eine Verknüpfung aller Geräte, die dafür sorgt, dass im Hause mehr Sicherheit, Komfort und Flexibilität eintreten – schon allein die positive Auffassung von Senioren bei der Nutzung von Alexa zeigt, wie vorteilhaft ein smartes Zuhause ist. Befragungen haben ergeben, dass insbesondere Senioren aus den Vorteilen von Sprachassistenten schöpfen. Somit hat die Werbung von Amazon wohl nicht ganz Unrecht, die einen Opa zeigt, der seine Skepsis gegenüber Alexa überbrückt und dann Nutzen und Komfort aus dem Produkt schöpft.

Weitere Smart-Home-Geräte sind beispielsweise:

●      Intelligenter Boden

●      Smarte Heizung

●      Intelligenter Herd

Der intelligente Boden ist in der Lage, zu erkennen, wann eine Person fällt und nicht wieder aufsteht. Bei Bedarf wird anschließend ein Notruf abgesetzt. Smarte Heizungen und ein intelligenter Herd wiederum sind lebhafte Beispiele dafür, dass bereits geringe Umbaumaßnahmen dazu führen können, einen großen Nutzen im Haushalt zu erzielen: Denn beide sorgen dafür, sich automatisch ein- und auszuschalten, was nach einer simplen Programmierung zu den gewollten Zeiten erfolgt. Insbesondere die intelligente Heizung birgt so die Aussichten auf Stromersparnisse und wirkt sich positiv auf die Umwelt aus.

 

Auch der Garten gehört zum Wohnen dazu

Wie man seinen Garten altersgerecht gestaltet, sollte ebenfalls ein Thema sein. Schließlich sorgt ein Garten für die ästhetischen Aspekte, gibt Senioren tägliche Aufgaben und gewährleistet regelmäßige Aufenthalte an der frischen Luft. Maßnahmen, mit denen sich der Garten altersgerecht gestalten lässt:

●      Anlegen von Hochbeeten für einen leichteren Anbau und eine leichtere Ernte

●      Mulchen, um weniger Unkraut entfernen zu müssen

●      Lichtquellen für besseres Ambiente und die Beseitigung von Stolperfallen

So zeigt sich das große Potenzial hinter den kleinen Maßnahmen im Garten! Ebenso erfordern aber auch größere Arbeiten, wie die Herstellung sicherer und ebener Zuwegungen, unter Umständen Aufmerksamkeit, wenn eine hohe Mobilität im Garten gewährleistet sein soll.

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