Vor- und Nachteile der Allnet-Flattarife

Lesedauer: 
© Ron Sumners

Allnet-Flatraten sind die Königsklasse der Mobilfunktarife. Sie erlauben es grundsätzlich, in alle vorhandenen Netze ohne zusätzliche Kosten zu telefonieren.

Herkömmliche Flatraten

Für Telefongespräche wird der eigentliche Mobilfunktarif genutzt. Heute gibt es sehr viele verschiedene Mobilfunktarife. Abgerechnet wird nach Zeiteinheiten, Datenmengen oder anderen Größen. Manche Provider, also Netzbetreiber, bieten besonders günstige Bedingungen an, wenn der Mobilfunknutzer in dasselbe Netz telefoniert, das zum Provider gehört. Hier sind Flatrates, die durch eine pauschale monatliche Zahlung abgegolten werden, relativ üblich. Wird in fremde Netze telefoniert, wird eine zeitabhängige Gebühr fällig. Erstmals wurde im Jahre 2004 am Markt eine Flatrate für die Telefonie in das deutsche Festnetz offeriert. 2005 folgten die ersten Mobilfunk-Flatrates, die das Telefonieren in das Festnetz und in das eigene Netz mit einer pauschalen Monatszahlung abdeckten. Diese Flatrates entwickelten sich schnell zu echten Marktrennern.

Die moderne Allnet-Flat

Das Modell der pauschalen Zahlung wird in der Allnet-Flatrate auf alle Netze übertragen. Erstmals wurde schon im Jahre 2007 ein derartiger Tarif in Deutschland angeboten. Datenvolumen und SMS wurden zunächst getrennt dazu gebucht. Durch eine pauschale monatliche Zahlung werden alle Gespräche, gleich in welches Netz, abgegolten. Da diese Flatrate damit also alle Telefongespräche abdeckt, kommt sie normalerweise etwas teurer als eine Flatrate, die nur ein bestimmtes Netz führt. Ab 2010 folgten dann am Markt Flatrates, die neben der Telefonie in alle Netze auch pauschale Datenvolumina einschlossen. Die Allnet-Flats haben sich am Markt durchgesetzt und sind wohl die beliebtesten Tarife geworden. Vieltelefonierer müssen sich hier auch bei stundenlangen Gesprächen mit der Freundin aus dem Ausland keine Gedanken mehr um die Kosten machen. Die monatlichen Telefonie-Kosten sind festgelegt und planbar. Risiken aus plötzlichen hohen Telefonrechnung entfallen. Bei Allnet-Flatraten wird in der Regel kein detaillierter Verbindungsnachweis erstellt, da dieser für die Rechnungserstellung nicht relevant ist. Neuerdings gelten diese Flatraten auch, wenn im europäischen Ausland telefoniert wird. Grundsätzlich ist der Begriff rechtlich nicht geschützt, sodass vor Vertragsabschluss das Kleingedruckte sorgfältig gelesen werden sollte. So sollten unter anderem folgende Fragen gestellt werden:

  • Ist ein Datentarif enthalten?
  • Welches Datenvolumen ist im Flatratenmonatspreis enthalten?
  • Wird das schnelle LTE-Netz für die Datenübertragung genutzt?
  • Sind beim Telefonieren die Inklusivminuten wirklich unbeschränkt?
  • Ist die monatliche Kündigung möglich?
  • Kann im Bedarfsfall Datenvolumen zugebucht werden?
  • Gilt der Preis dauerhaft oder ist irgendwann eine Erhöhung vorgesehen

Allnet Flatraten bei yourfone

Am Beispiel von Yourfone, die das Mobilfunknetz der spanischen Telefonica (o2) nutzen, sieht man, das Allnet Flat nicht gleich Allnet Flat ist. Die Firma bietet sehr günstige Flatrate an, die pauschal Datenvolumina beinhalten. Je nach Tarif sind neben dem Telefonieren in alle Netze und dem EU-Roaming auch Datenbezüge enthalten, die zwischen 1 Gigabyte und 10 Gigabyte je Monat liegen. SMS kosten extra. Zu den monatlichen Gebühren kommt einmaliger Bereitstellungspreis. Bei den meisten Tarif wächst der Monatspreis ab dem 13. Monat an. Andererseits zahlt yourfone einen Wechselbonus für Kunden, die von anderen Providern zu yourfone wechseln und ihre Rufnummern mitbringen. Beim Provider sind Zusatzoptionen wie zusätzliche Datenvolumen, Daten-Snacks bis Monatsende, Mulicards mit gleicher Rufnummer für mehrere Geräte, Internet-Fernsehen und Musikstreamen oder eine Turbo-Funktion als Beschleuniger für das LTE-Netz zubuchbar. Dann steigt die Geschwindigkeit im LTE-Netz auf bis zu 225 Megabyte je Sekunde.

Copyright © 2024 Mannheimer Morgen