Bahn setzt auf Beteiligung beim Bahnprojekt Mannheim-Karlsruhe

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dpa/lsw
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Rhein-Neckar. Die Deutsche Bahn setzt beim geplanten Neu- und Ausbau der Strecke zwischen Mannheim und Karlsruhe auf eine Beteiligung möglichst vieler Akteure. Am Donnerstagabend gab sie bei einer Online-Veranstaltung den Startschuss für eine Planung, in die neben der Politik auch Naturschützer, Fahrgast-Vertreter, Wirtschaftsverbände und Bürgerinitiativen einbezogen werden sollen. Dafür soll ein Dialogforum mit einem Moderator eingerichtet werden. "Es gibt keine Vorfestlegungen - wir stehen hier wirklich ganz am Anfang", betonte der Bahnchef im Südwesten, Thorsten Krenz. Alle Beteiligten sollten an der Gestaltung teilnehmen.

Die Bahn zieht damit auch eine Konsequenz aus dem Widerstand beim Ausbau der Bahnstrecke im Rheintal. Der Nabu Baden-Württemberg lobte die sehr frühe Einbindung und Informierung der Öffentlichkeit. Der Verband werde darauf achten, dass Naturschutz und Erhalt der biologischen Vielfalt genügend berücksichtigt würden, sagte Nabu-Referent Martin Klatt.

Das Vorhaben Mannheim-Karlsruhe soll den Lückenschluss für mehr Kapazität im Bahnverkehr auf der Strecke Frankfurt-Basel bilden. Die Reisenden sollen durch mehr und pünktlichere Zugverbindungen profitieren.

Die beiden Oberbürgermeister aus Karlsruhe und Mannheim, Frank Mentrup und Peter Kurz (beide SPD), bekannten sich zu dem Projekt. Mentrup mahnte einen besseren Lärmschutz als bisher an und den Aufbau von parallelen Strukturen, die im Fall einer Havarie wie bei der folgenreichen Gleisabsenkung auf der Rheintalstrecke genutzt werden können. Für Kurz stellt sich die Frage, wie die Züge im verdichteten Mannheimer Gebiet menschenverträglich durch die Stadt geführt werden können.

Die bisherige Strecke ist 60 Kilometer lang und für Geschwindigkeiten von bis zu 200 Kilometern in der Stunde ausgelegt. Der ICE braucht 22 Minuten dafür. Die Planungen umfassen den durchgehenden Raum von Mannheim-Waldhof im Norden über die gesamte Rheinebene bis nach Karlsruhe im Süden. In diesem Gebiet sollen mögliche Streckenführungen ausfindig gemacht werden. Das Verfahren wird mehrere Jahre in Anspruch nehmen. Die neue Infrastruktur gehört zum vordringlichen Bedarf des Bedarfsplans Schiene und wird mit Bundesmitteln finanziert.

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