Wirtschaftsstandort Rhein-Neckar

Mannheim will Firmen ansiedeln und "regionale Kompetenzfelder" schaffen

Mannheim will Firmen ansiedeln und "regionale Kompetenzfelder" schaffen.

Von 
Frank Schumann
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Der kanadische Verkehrstechnik-Konzern Bombardier gibt als einer der ersten Gas: Seit März dieses Jahres betreibt das Unternehmen auf dem Gelände der stillgelegten amerikanischen Taylor-Kaserne in Mannheim eine Teststrecke für Busse mit Elektroantrieb. Hier forscht Bombardier an Techniken, Elektrofahrzeuge ohne Kabel aufzuladen oder mit Strom zu versorgen. Der Standort Mannheim mit seinen rund 950 Mitarbeitern ist weltweites Kompetenzzentrum des Konzerns für die "Primove"-Technik.

Erfolgsgeschichten wie dieser will die Stadt Mannheim gerne weitere folgen lassen. Mit dem Abzug der US-Streitkräfte aus der Region werden rund 520 Hektar Militärflächen in der Stadt frei - ungefähr die Fläche von 700 Fußballfeldern. Das Projekt in der Taylor-Kaserne ist nach Angaben der Stadt Auftakt einer sogenannte Ingenieursmeile, die sich entlang der Konversionsflächen entwickeln soll. Auch die Mannheimer MVV Energie, der Motorenbauer MWM (der mittlerweile unter dem Namen des Mutterkonzerns Caterpillar auftritt) sowie der Elektrotechnik-Konzern ABB engagieren sich nach Angaben der Stadt dort.

Das passt in die grundsätzliche Planung der Kommune für die Konversionsflächen. Zwar sind Gewerbeflächen im Stadtgebiet rar und die ehemaligen Militärgelände bieten Entlastung - wie etwa der Umzug des Medizintechnologie-Unternehmens VRmagic mit rund 60 Mitarbeitern aus der Innenstadt in die ehemaligen Turley-Barracks gezeigt hat. Doch im Rathaus verfolgt man ein umfassenderes Konzept. "Im Zentrum der Planungen steht die Förderung von Innovationen und regionalen Kompetenzfeldern", so Wolfgang Miodek, stellvertretender Leiter der Wirtschaftsförderung.

Ein Beispiel ist die Entwicklung eines "Green Logistic Park", bei dem sich Mannheim nach Darstellung der Verwaltung als Modellregion für nachhaltige Mobilität profilieren könnte. Dazu könnten Konversionsflächen als Lieferantenparks genutzt werden, um die Waren für die Innenstadt auf Elektro- und Hybrid-Lkw umzuladen.

So ließe sich die Belastung durch Schadstoffe, Feinstaub und Lärm im städtischen Bereich mit Hilfe energieeffizienter Antriebstechnologien verringern. Weitere potenzielle Ansiedlungen auf Konversionsflächen sind ein Möbelhaus und der bereits in Käfertal ansässige Baumarkt Hornbach (Benjamin Franklin Village), ein von den Musikern Xavier Naidoo und Michael Herberger geplanter Medien- und Musikpark sowie eine Europäische Schule (beide Taylor Barracks).

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