Serienmäßige Sicherheit

Straßenverkehr: EU macht Fahrerassistenzsysteme zur Pflicht

Von 
djd
Lesedauer: 
Notbremssysteme, die schneller reagieren als der Mensch, können zahlreiche Unfälle im Straßenverkehr verhindern. © djd/Robert Bosch

Seit 2000 ist die Zahl der Verkehrsunfälle mit verletzten Personen in Deutschland um 20 Prozent zurückgegangen. Zu verdanken ist das unter anderem der Sicherheitsausstattung der Fahrzeuge, die sich erheblich verbessert hat. Systeme wie die Anti-Schleuderhilfe ESP sind zu einer Selbstverständlichkeit geworden. Heute werden zunehmend auch solche Fahrerassistenzsysteme eingesetzt, die beispielsweise eine drohende Kollision erkennen können, vor Gefahr warnen oder sogar mit einer Notbremsung schneller reagieren als der Mensch.

Die Europäische Union hat die Sicherheitswirkung solcher Systeme registriert – jeder neu zugelassene Pkw muss nach EU-Vorgaben ab dem Jahr 2022 serienmäßig mit zahlreichen Fahrerassistenzsystemen ausgestattet sein. Damit soll die Verkehrssicherheit weiter gesteigert und sowohl Fußgänger als auch Radfahrer besser geschützt werden. Zur Pflichtausstattung gehören dann unter anderem ein Notbremssystem, ein Spurhalteassistent, Sensoren für die sichere Rückwärtsfahrt, eine intelligente Geschwindigkeitsassistenz sowie ein System, das den Fahrer bei Müdigkeit warnt.

Eineinhalb Jahre müssen Autokäufer aber nicht warten: Die genannten Helfer sind in den meisten Fällen heute schon verfügbar – in allen Fahrzeugklassen.

Die Assistenzsysteme sollen den Fahrer vor allem in kritischen Situationen unterstützen und helfen, mit dem Fahrzeug in der Spur zu bleiben, Kollisionen beim Rückwärtsfahren zu vermeiden und den richtigen Abstand zum Vordermann einzuhalten. Wichtig ist dabei, die Systeme ersetzen den Fahrer nicht, er behält jederzeit die volle Kontrolle und Verantwortung.

Wirksame Hilfe bei drohenden Auffahrunfällen

Unter den Fahrerassistenzsystemen gelten automatische Notbremsassistenten als besonders wirksam. Seit ihrer Markteinführung 2009 haben sie nach Untersuchungen in der Unfallforschung allein in Deutschland bis zu 3000 Unfälle mit Personenschaden verhindert. Ist der Fahrer für einen Augenblick abgelenkt oder tritt plötzlich ein Kind zwischen parkenden Autos auf die Fahrbahn, erkennt das automatische Notbremssystem die Gefahr und berechnet innerhalb von wenigen Millisekunden, wie stark das Fahrzeug abgebremst werden muss, um einen Unfall zu vermeiden.

Gleichzeitig warnt das System den Fahrer. Bremst dieser nicht ausreichend stark, erhöht es selbstständig den Bremsdruck und kann, wenn notwendig, automatisch eine Vollbremsung auslösen. djd

Mehr zum Thema

Auto Grenzen der Fahrerassistenzsysteme kennen

Veröffentlicht
Mehr erfahren

Blaulicht Vorfahrt missachtet - eine Person bei Unfall in Mannheim leicht verletzt

Veröffentlicht
Mehr erfahren

Copyright © 2024 Bergsträßer Anzeiger