Was den Deutschen lieb ist

Die Deutsche Brotkultur ist UNESCO-Weltkulturerbe, Kaffee das Lieblingsgetränk

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Was den Deutschen lieb ist – dazu zählt auf jeden Fall Brot und Kaffee. Das Deutsche Brotinstitut verzeichnet derzeit rund 3200 unterschiedliche Brotspezialitäten, die täglich in Deutschland gebacken und verkauft werden. Seit 2014 zählt die deutsche Brotkultur sogar zum UNESCO-Weltkulturerbe. Doch auch ohne Kaffee kommen die meisten Menschen in Deutschland nicht aus: Ob als Espresso, Filterkaffee oder Latte macchiato, mit Koffein oder ohne – eine frisch zubereitete Tasse Kaffee zaubert vielen ein Lächeln ins Gesicht. Denn Kaffee ist mit einem durchschnittlichen Pro-Kopf-Konsum von 166 Litern pro Jahr unangefochten das Lieblingsgetränk in Deutschland.

Laut Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) hat jeder Deutsche 2018 im Schnitt 45,5 mal Brot gekauft, dabei wurden 21,2 Kilogramm Brot pro Kopf beziehungsweise 42,4 Kilogramm Brot je Haushalt erworben. Am beliebtesten sind Mischbrote aus Weizen- und Roggenmehlen, die mit 32,8 Prozent fast ein Drittel aller verzehrten Brote ausmachen. Danach folgen Toastbrot (20,3 Prozent), Brote mit Körnern und Saaten (15,2 Prozent), Vollkornbrote (10,5 Prozent) und reine Weizenbrote sowie Roggenbrote mit jeweils genau 5,2 Prozent Anteil am Brotmarkt. Die Bäcker sind ständig dabei, ihre Brote zu verfeinern oder neue Sorten zu kreieren – nicht umsonst steigt die Zahl der Brotspezialitäten weiter. Neben Roggen- und Weizenmehl wird auch Dinkel- oder Hafermehl verarbeitet. Doch nicht nur die Getreidearten variieren und bieten zahlreiche Möglichkeiten, unterschiedliche Brotsorten herzustellen. Auch die Brotform, die Größe, die Lockerungsart – ob mit Hefe, Sauerteig, Backferment oder Langzeitführung –, das Backverfahren und weitere Zutaten wie Ölsaaten, Keimlinge, Früchte oder Gemüse, Gewürze oder Kräuter, Nüsse, Milch, Eier oder Öle lassen den Bäckern Raum für Kreativität, den sie gerne nutzen.

Von wissenschaftlich bis kurios: Zwölf spannende Fakten über Kaffee

Am 1. Oktober wird bundesweit bereits zum 15. Mal der „Tag des Kaffees“ zelebriert. Er wurde 2006 vom Deutschen Kaffeeverband ins Leben gerufen. Seit 2015 wird der Ehrentag des Kaffees auch international gefeiert. Dennoch gibt es einige Fakten über das beliebte Getränk, die sicher nicht jedem bekannt sind:

1. Der deutsche Kaffeemarkt gehört zu den größten der Welt. Deutschland ist nach den USA der zweitgrößte Käufer von Rohkaffees aus aller Welt und im Bereich des Kaffee-Exports sogar „Weltmeister“. 2. Für Kaffee gilt ein Reinheitsgebot. Eine Verpackung, auf der „Kaffee“ steht, darf ausschließlich Kaffee enthalten. Andere Stoffe dürfen nur zugesetzt werden, wenn dies entsprechend gekennzeichnet wird. 3. In Deutschland wird Kaffee am liebsten zu Hause getrunken. Dürften Konsumenten Noten vergeben, so wird der Kaffee zu Hause im Durchschnitt mit der Schulnote 1,6 bewertet, während der Kaffee in der Gastronomie eine 1,8 und der am Arbeitsplatz eine 2,1 bekommt. 4. Von fruchtig über karamellartig bis hin zu pfeffrig – in Kaffee stecken 850 bis 1000 unterschiedliche Aromen und damit rund doppelt so viele wie in Wein, der etwa 400 verschiedene Aromastoffe enthält. 5. Eine Tasse schwarzer Kaffee besitzt gerade einmal drei Kalorien – solange man auf die Zugabe von Milch oder Zucker verzichtet. 6. Kaffee ist reich an Antioxidantien. Diese können jung halten, vor Alterungserscheinungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und sogar Krebs schützen. 7. Dank Kaffee wurde die Webcam erfunden: Studenten der Cambridge Universität war es zu aufwendig, zur weiter entfernten Filterkaffeemaschine zu laufen, ohne überhaupt zu wissen, ob es dort noch frischen Kaffee gibt. Daher brachten sie eine Kamera in der Nähe der Kaffeemaschine an, mit der sie vom Arbeitsplatz aus jederzeit den Füllstand der Kaffeekanne prüfen konnten. Damit war die Idee der Webcam geboren. 8. „Kaffeeschnüffler“ war früher ein Beruf. Friedrich der Große führte 1781 ein staatliches Kaffeemonopol ein und verhängte auch gleich einen „Brennzwang“. Damit war das Rösten von Kaffee nur noch in staatlichen Röstereien erlaubt. Privatleute durften weder Kaffeebohnen besitzen, noch selbst welche rösten. Um zu überprüfen, ob sich die Bürger an das Gesetz hielten, setzte Friedrich der Große sogenannte „Kaffeeschnüffler“ ein. Sie sollten am Röstgeruch unfolgsame Bürger entlarven. 9. Wissenschaftler aus Thailand fanden heraus, dass bereits das Einatmen von Kaffeeduft die belebende Wirkung von Kaffee erzeugen kann. Der Geruch von Kaffee kann das Gehirn stimulieren und kognitive Prozesse verbessern. 10. Eine Studie der Universität Aarhus in Dänemark zeigt, dass Kaffee die Empfindlichkeit für Süße erhöht. Dabei wurde der Geruchs- und Geschmackssinn von 156 Testpersonen vor und nach dem Kaffeetrinken geprüft. 11. In der DDR war reiner Röstkaffee schier unerschwinglich. Schließlich führte die Parteiführung einen Mix aus Kaffee und Getreide, Zuckerrüben und Erbsen ein. Dieser Kaffee-Ersatz schmeckte den Bürgern nicht und wurde als „Erichs Dröhnung“ verschmäht. Die Unzufriedenheit der Bürger wurde sogar offen geäußert, ein Volksaufstand drohte. Schnell suchte die Politik nach Abhilfe und kaufte im Ausland Kaffee ein. Um langfristig den Mangel an Kaffee abzustellen, sollte das sozialistische Bruderland Vietnam Kaffee anbauen. 12. Kaffee wird ähnlich wie Wein verkostet. Der Kaffee wird dabei geschlürft, damit mehr Sauerstoff aufgenommen wird und somit die verschiedenen Aromen besser herausgeschmeckt werden können. imp/Deutsches Brotinstitut/Deutscher Kaffeeverband

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