Zum Artikel „Angst vor einer „Rennstrecke“ vom 29. Mai:
Peter W. Ragge berichtet in dem Titel über eine in Straßenheim absolut unwillkommene Komplettsanierung des Straßenheimer Weges unter Einsatz von immerhin 150 000 Euro aus Steuermitteln. Die Straßenheimer sind sauer, weil sie fürchten, dass mit dem neuen Asphaltbelag die Straße zu einer Rennstrecke wird und mehr Durchgangsverkehr entsteht.
Die 2017 von 53 Einwohnern initiierte Petition lief praktisch ins Leere. Das Baudezernat verfolgte nur den Plan, die „Schlaglochpiste“ endlich zu sanieren, ohne die örtlichen Belange – Open-Air-Gottesdienst (Himmelfahrt) und die laufende Erntezeit – terminlich zu berücksichtigen. Das ist Kirchturmpolitik in der Stadtverwaltung! Da hilft nur eines: Die Bürgerinnen und Bürger in Straßenheim müssen sich ihrer Macht im Sinne der Demokratie erinnern. Im Grundgesetz heißt es unter Artikel 20 „Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus“. Die Bevölkerung beauftragt mit der Kommunalwahl die 48 Stadträte mit der Wahrnehmung ihrer Interessen.
Der Gemeinderat ist das „Hauptorgan der Gemeinde“, die Volksvertretung. Seine Mitglieder, die Stadt- oder Gemeinderäte werden von den Bürgern der Stadt gewählt. Der Gemeinderat beschließt Gesetze, kontrolliert den Bürgermeister und die Verwaltung. So war es nachzulesen in „Was macht ein Gemeinderat?“ in der Beilage v. 20.05.2019 „Kommunalwahl in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz“.
Warum sieht der Gemeinderat diesem Treiben offensichtlich tatenlos zu? Sie sollen doch auch die Interessen der rund 160 Bürgerinnen und Bürger Straßenheims wahrnehmen. Wie wäre es gewesen, wenn sie gemäß „Fridays for Future“ mit den Straßenheimern gemeinsam auf die Straße gegangen wären, um diesem „Straßensanierungsspuk“ ein vorläufiges Ende zu setzen. Dann wäre man im Rathaus wohl endlich aufgewacht, hätte sich vor Ort ein Bild gemacht und dann gemeinsam mit der Bevölkerung eine für alle Seiten gangbare Lösung gesucht. – Merke: Nicht alle Probleme lassen sich vom Schreibtisch aus lösen!
Info: Originalartikel unter http://bit.ly/2Whemgq
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