Pfiffige Ideen für kleine Bastler und Baumeister

Von 
Bettina Eschbacher
Lesedauer: 

Tiere sind erstaunlich clever beim Bauen ihrer Behausung. Bienen zum Beispiel bauen ihre Waben im Sechseck - und nutzen damit die ihnen zur Verfügung stehende Fläche optimal aus. Und Spinnennetze sind richtig komplexe Bauwerke. Dafür nutzt die Spinne unterschiedliche Arten von Fäden: Je nach Funktion sind sie besonders reißfest oder elastisch. Ganz klar, von Tieren und ihren Bauten können wir viel lernen.

Deshalb hat sich "Schlau bauen" von der Heidelberger Klaus Tschira Stiftung die Natur zum Vorbild genommen. Das Buch über Architektur, dass die Stiftung herausgegeben hat, ist kein gewöhnliches Wissensbuch für Kinder. Es ist ein Feuerwerk an Ideen, mit vielen ausgefallenen Anleitungen zum Selberbauen und äußerst anschaulichen Erklärungen verbunden, mit Mitmach-Vorschlägen von der Hängematte zum Marshmallow-Turm. Die geometrischen Formen zum Beispiel werden anhand der Bienenwaben und dem Skelett des Seeigels erklärt. Aus einem Hexaeder lässt sich ruckzuck ein Mobile falten und aus einem Tetrapack ein ungewöhnlicher Geldbeutel.

Aus Papprollen wird ein kleines Regal, aus Zeitungspapier ein Iglu und aus Materialien aus dem Wald ein Vogel-Unterschlupf. Die Krönung des Buches ist die Schritt-für-Schritt-Anleitung für ein richtiges Baumhaus aus Holz mit Flaschenzug. Dazu lernt der Leser ganz nebenbei viel über die Architektur berühmter Bauwerke, beispielsweise der Golden Gate Bridge oder dem Taj Mahal.

Das Buch über Bauen ist das dritte aus der "Schlau"-Reihe der Klaus Tschira Stiftung. Schon die Vorgänger "Schlau kochen" und "Schlau gärtnern" kamen gut an und verkaufen sich nach wie vor gut, wie Ingo Swoboda, Verlagsleiter beim Umschau-Verlag, mitteilt. Die Tschira Stiftung setzt sich für neue Formen der Vermittlung naturwissenschaftlicher Inhalte ein.

So musste sich das Verlags-Team für "Schlau Bauen" einiges an Ideen einfallen lassen, bevor es an die Produktion des Buches ging. Beim Bauen, so Swoboda, lerne man ja einiges über Statik, Mathematik und darüber, wie sich Materialien verändern. "Die Umsetzung war ziemlich aufwendig", sagt er. Sehr lustig sei das Fotoshooting mit den Kindern gewesen, die habe der Verlag mit Gummibärchen bei Laune gehalten.

Auch der verstorbene Gründer der Heidelberger Stiftung, Klaus Tschira, war ein Architektur-Fan, der selbst gerne Gebäude entwarf - am liebsten nach dem Vorbild der Natur. Die Stiftung habe auch schon Gebäude gefördert, "deren Architektur ein Bauprinzip der Natur nachbildet", so Geschäftsführerin Beate Spiegel. So ähnelt das Haus der Astronomie in Heidelberg einer Spiral-Galaxie aus dem Weltall. "Klaus Tschira wollte Gebäude bauen, denen man bereits von außen ansieht, was im Inneren gemacht wird."

Mehr zum Thema

Naturwissenschaft So fasziniert "Explore Science" Schüler im Mannheimer Luisenpark

Veröffentlicht
Mehr erfahren

Nachhaltigkeit Heidelberg will Abrissmaterial verwerten: "Bergbau in der Stadt"

Veröffentlicht
Mehr erfahren

Copyright © 2024 Mannheimer Morgen