Glyphosat im Weinberg: unerlässlich oder verzichtbar?

Ende 2022 könnte die Zulassung für das Herbizid Glyphosat auslaufen - und dann? Winzer in der Pfalz sind uneins, ob Weinbau auch ohne den umstrittenen Wirkstoff im großen Stil möglich ist.

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Kein seltener Anblick in Pfälzer Weinbergen: abgestorbene Gräser und Kräuter unter den Weinstöcken.

© Fabian Busch

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Diese gelben und grünen Streifen deuten darauf hin, dass hier Herbizide zum Einsatz kamen. Wahrscheinlich Glyphosat, das gängigste Unkrautvernichtugsmittel.

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„Solange Glyphosat offiziell zugelassen ist, sage ich niemandem: Mach das oder mach das nicht. Das muss jeder selber wissen“, sagt Walter Wolf, Kreisvorsitzender des Bauern- und Winzerverbandes in Bad Dürkheim. Aus seiner Sicht sind die Alternativen teuer, aufwendig und wenig praktikabel.

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„Meine persönliche Meinung ist: In der Pfalz ist Weinanbau ohne Glyphosat möglich und eigentlich auch angebracht“, sagt dagegen Franz Wehrheim vom Weingut Dr. Wehrheim in Birkweiler. Die dortigen Weine sind bio-zertifiziert, ein Einsatz von Glyphosat daher nicht möglich. Wehrheim ist überzeugt: Es ist besser, darauf verzichten – für die Böden, für die Natur und für den Wein.

© Weingut Dr. Wehrheim

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Auch so kann ein Weinberg aussehen, mit wuchernden Kräutern und Gräsern. Diese Methode hat aber ihre Grenzen. Ist die Weinrebe noch jung, können ihr andere Pflanzen Wasser und Nährstoffe streitig machen. Wuchern Gräser später in die Trauben hinein, können sie zudem für Feuchtigkeit und Pilzerkrankungen sorgen.

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Die Alternative zu Glyphosat: Der Boden unter den Weinstöcken wird mechanisch umgegraben, die Beikräuter auf diese Weise entfernt.

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Mechanische Pflanzenentfernung ohne Glyphosat: Ein Kombigerät aus Fingerhacke und Rollhacke wird im Kampf gegen Unkraut mit einem Traktor durch einen Weinberg gefahren.

© Andrea Löbbecke

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