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Auspacken und loskochen

Kochboxen: Für Berufstätige mit wenig Zeit eine gesunde Alternative

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Kochboxen sparen Zeit, sind jedoch eher nicht für Singlehaushalte geeignet.

© Marley Spoon/DPA

Rezepte können einen in den Wahnsinn treiben. Jeder, der schon einmal drei Läden nach Garam masala erfolglos abgesucht hat, weiß das. Oder das Rezept verlangt nach 50 Gramm frischem Spinat, im Supermarkt gibt es aber nur 500-Gramm-Beutel. Eine Lösung für diese Probleme bieten die Erfinder von fertigen Kochboxen: Darin sind alle Zutaten portioniert verpackt.

Das Prinzip funktioniert bei allen Anbietern ähnlich: Auf der jeweiligen Internetseite kann man fertig gepackte Boxen im Abonnement auswählen - entweder für zwei oder vier Personen, mit nur vegetarischen Zutaten oder mit Fisch und Fleisch. Ausgewählt werden kann dann weiter, wie viele Gerichte pro Woche es sein sollen. Preislich gesehen liegt die Spanne bei Gerichten für zwei Personen pro Mahlzeit zwischen rund sechs und zehn Euro. Günstiger wird es, je mehr Wochengerichte bestellt werden.

Wirklich falsch machen können Verbraucher mit einer Kochboxbestellung nichts, wie Daniela Krehl von der Verbraucherzentrale Bayern erklärt: "Die Rezepte sind abwechslungsreich, es bleiben keine Lebensmittel übrig." Die Schritt-für-Schritt-Anleitung ist auch für Kochanfänger machbar. Bei einem Marktcheck der Verbraucherzentrale Berlin haben alle fünf getesteten Anbieter gut abgeschnitten. Positiv fiel den Verbraucherschützern außerdem auf, dass Abos problemlos beendet oder pausiert werden können. Ein paar Negativpunkte gibt es aber: Der Preis liegt natürlich deutlich über dem, was man sonst für ein selbst gekochtes Gericht ausgeben würde. Weiterer Minuspunkt: Oft bleibt mehr Verpackungsmüll zurück als beim Supermarkteinkauf. Und: Obwohl die Kochboxen eigentlich ideal für Singlehaushalte erscheinen, bietet keines der Unternehmen eine solche Boxgröße an.

Zwar listen die Anbieter die gelieferten Zutaten pro Rezept auf ihrer Webseite auf, allerdings gibt es nur wenig konkrete Hinweise, woher die Sachen kommen, kritisiert Margret Morlo vom Verband für Ernährung und Diätetik. "Der Verbraucher weiß zum Beispiel nicht, wie lange das Gemüse zwischengelagert wurde, oder wie hoch der Bioanteil ist." Während sich die Transportwege in Städten kurz halten lassen, sehe es in ländlichen Gebieten vermutlich anders aus: "Da ist dann die Frage, wie lange sich etwa Milchprodukte halten, wenn ich die im Hochsommer bestelle." tmn

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