Energiewende Rotmilane und serbische Freischärler

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Minister Al-Wazir warnt davor, die Bürgerproteste gegen Windräder "überzubewerten", sie seien nicht der Normalfall. Er rät dazu, bei diesem Thema "Gelassenheit an den Tag zu legen".

Wie immer gibt es auch hier durchaus verschiedene Wahrnehmungen. Wer das Thema in diesem Jahr aufmerksam verfolgt hat, stellte fest, dass die Proteste dabei sind, zum Normalfall zu werden - nicht nur in Hessen, sondern in allen Bundesländern, in denen es jetzt den Wäldern an den Kragen gehen soll: Hessen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Saarland.

Das kann natürlich einen Grünen mit Regierungsverantwortung nicht erschüttern, wo doch gerade der Protest der Humus für die Entstehung dieser Partei war. Erst mal an der Macht, glaubt man jetzt, Protestierende mit billigen Wortwitzen verunglimpfen zu können. Zitat: "Mancher, der heute für den Rotmilan kämpft, hat vor Monaten noch gedacht, dass es sich dabei um einen serbischen Freischärler handelt."

Dem Minister ins Stammbuch: Was ein Rotmilan ist, wusste ich schon als Kind; das hat mir nämlich mein Vater beigebracht. Der war näher an der Natur und wusste mehr darüber als jeder/jede Grüne. Das war aber in einer Zeit, in der der Rotmilan noch nicht durch sinnlosen und artengefährdenden Totalausbau von Windkraft bedroht war. Statt die Gegner dieser ideologisch begründeten Windkraft-Ausbau-Politik verächtlich zu machen, sollte der Minister sich bei seinem Regierungshandeln weniger auf Ideologie und mehr auf die heilende Kraft der Vernunft verlassen.

Peter Giesinger

Groß-Umstadt

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