Straße "Am Junkergarten" Statt Lösungen gibt es Enttäuschung und Frust

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Schon viele Jahre ist die Problemsituation "Am Junkergarten" in Schwanheim bekannt und rückt nun nach Fertigstellung der Kreisstraße 67 wieder in den Fokus: Schäden an der Straße und an Häusern der Anwohner, Unfallrisiko, hohes Verkehrsaufkommen und illegaler Schwerlastverkehr machen die Situation nicht einfach. Das Signal der Vertreter der Stadt während einer Bürgerversammlung im vergangenen Jahr war, man werde im Rahmen der Möglichkeiten endlich etwas tun. Das machte Hoffnung. Es folgen nun Enttäuschung und Frust, da Lösungen offensichtlich erneut nur aufgeschoben werden.

Die neu eingeführte 20 km/h-Regelung wird nachweislich von den meisten Verkehrsteilnehmern ignoriert. Einer seit Jahren überfälligen Blitzanlage hatte die SPD nur zugestimmt, wenn sie mobil eingesetzt werden kann. Wie bitte? Alle sagen, die Situation ist kritisch - und trotzdem knüpft man derartige Entscheidungen immer noch an Bedingungen? Ist die Beschilderung überhaupt rechtswirksam? Das Resultat wird sein, dass die Investition verpufft und sich schon gar nicht amortisiert.

Kosten, die durch Schäden von illegalem Schwerverkehr verursacht sind, zahlen die Anwohner (auch im Rahmen der anstehenden Grunderneuerung durch Eigenanteile). Versprochen war, dass es Ziel ist, den Verkehr zu reduzieren und den Schwerverkehr zu kontrollieren. Das jetzt geplante Dialogsystem kostet viel Geld, löst aber nicht das Problem.

Ich frage mich, ob mittel- und langfristige Themen (Einbahnstraßenregelung, Umgehungsstraße), die man diskutiert hatte, überhaupt noch weiterverfolgt werden? Das Ziel sollte unbedingt sein, sich die permanenten Investitionen in unprofessionelle Flickschusterei, ständige Prüfmaßnahmen und Übergangslösungen zu sparen.

Anwohner gründen Initiative

Unlängst gründeten Anwohner eine Initiative. Es wurde ein Vorschlag erarbeitet, Betroffene haben unterschrieben, und ein Termin beim Bürgermeister wurde vereinbart. Dem siebenseitigen Dokument sowie verschiedener Anlagen wurden etwa acht Minuten Interesse gewidmet mit dem Ergebnis: "Vieles ist falsch" und: "Man kann nichts machen".

Warum diskutiert, prüft und verspricht man, verbaut sich andererseits die Möglichkeit einer gleichberechtigten Lastenverteilung (das sollte dringend hinterfragt werden), verschwendet Gelder in Maßnahmen, die keines der Probleme lösen, ignoriert oder blockiert die Meinung der Anwohner, und am Ende werden diese auch noch zur Kasse gebeten?

Ich kann appellieren, in Zukunft nicht nur Vorzeigeprojekte (wie Neubaugebiet und Dorfgemeinschaftshaus) zu forcieren. Es gilt auch, sich nachhaltig um existierende Werte in Schwanheim zu kümmern und sie zu erhalten.

Die Anwohner der Straße "Am Junkergarten" haben sich vorgenommen, es nicht hinzunehmen, dass auf ihre Kosten saniert wird, sich aber im Grundsatz nichts ändert und das Eigentum und die Lebensqualität weiter abgleiten.

Ralf Vatter

Schwanheim

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