Parkdebatte Auf der Au Vermisse eine Reaktion der Anwohner

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"Interesse einer Minderheit erhalten zu großes Gewicht", Leserforum vom 10. März

Für mich als Anlieger der Straße "Auf der Au" in Gronau ist es interessant, welche Erkenntnisse zur angespannten Parksituation aufgeführt werden. Viele Anlieger parken schon seit Jahren ihre Fahrzeuge nicht mehr auf der Straße. Sie wissen, wie schwierig es ist, mit größeren Fahrzeugen an geparkten Pkw vorbeizufahren. Richtig wird im oben genannten Leserbrief festgestellt, dass der Bedarf an Parkfläche ständig steigt. Dies ist ein gesamtgesellschaftliches Phänomen und nicht auf die "Au" beschränkt.

Aber berechtigt dieser Zustand automatisch, die Fahrzeuge auf der Straße und dem Gehweg abzustellen? Vor der zitierten "intensiven Lobbyarbeit einzelner Landwirte - meist bloße Nebenerwerbslandwirte" - habe ich großen Respekt. Diese Personen machen und erhalten unser Gronau lebenswert. Für mich ist es Erholung pur, wenn ich auf dem Höhenweg über blühende Wiesen in Richtung Bensheim oder Heppenheim schaue. Wenn es sich hier um eine angebliche Minderheit handelt, gilt es, diese "Landwirte" zu unterstützen.

Ich bewohne seit meiner Jugend die "Au", und es ist mir kein Fall bekannt, bei dem es zu einer gefährlichen Situation zwischen Fußgängern und landwirtschaftlichen Fahrzeugen gekommen wäre. Die vom Leserbriefschreiber vorgeschlagenen Alternativrouten zeigen, dass er noch nicht mit einem Mähdrescher oder landwirtschaftlichen Gespann mit zwei Anhängern in der Erntezeit gefahren ist. Diese Fahrzeugführer und Landwirte beherrschen ihr Handwerk und befahren die befestigte Straße. Ihre Arbeit ist vorbildlich.

Die "Au" war schon immer eine Straße, die von Pkw und Landwirtschaftsfahrzeugen genutzt wurde.

Sollte dies jetzt alles in Frage gestellt werden, um Einzelinteressen zu verfolgen? Das Verkehrsaufkommen in der "Au" ist nicht zu hoch. Die Anwohner an der Märkerwaldstraße haben es mit einem ganz anderen Fahrzeugverkehr zu tun. Auch sie akzeptieren das und ertragen den Verkehr jeden Tag, weil sie i m schönen Gronau wohnen wollen.

Nur ein paar Schritte zu Fuß

Ich vermisse bei den Diskussionen eine Reaktion der betroffenen Anlieger, die zur Entspannung beitragen könnte. Sind hier alle Möglichkeiten ausgeschöpft, um die Fahrzeuge an Plätzen zu parken, an denen keine Behinderung stattfindet?

Diese Räume sind vorhanden. Man muss allerdings ein paar Schritte zu Fuß gehen, was zum Genuss der Landschaft und zur Entspannung beitragen kann.

Ich bin froh, dass ich hier wohne und unsere schöne grüne Landschaft vor meiner Haustür genießen kann. Ich bin froh, wenn ich die Landwirte auf den Feldern sehe. Ich bin froh über jeden Anlieger in der "Au", der Eigenverantwortlichkeit für sein Parken in der Straße entwickelt. Ich bin froh, dass sich noch kein Unfall ereignet hat. Ich bin froh über die oft schwierige Arbeit unseres Ortsbeirats - alles im Nebenamt. Toll und herzlichen Dank dafür!

Jürgen Jaeger

Gronau