Kindergartenplätze Spielflächen werden spürbar kleiner werden

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Die Eltern der Kinder der Kindertagesstätte "Viehweide" in Lorsch wurden mit nur einer (!) Woche Vorlaufzeit zu der für den 2. Juni 2016 geplanten Beschlussfassung in den zuständigen Ausschüssen erstmals darüber informiert, dass der bestehende Kindergarten um 25 Kindergartenplätze erweitert werden soll. Das würde eine Erhöhung der Kapazität um mehr als 50 Prozent bedeuten.

Wohin in der Umbauphase?

Sowohl für die Schaffung einer zusätzlichen normalen Gruppe in den bestehenden Räumlichkeiten als auch die alternativ vorgeschlagene Einrichtung einer Außengruppe müssten das Gebäude und der Außenbereich weitgehend umgebaut werden. Wie lange der Umbau dauern würde und wie die Kinder während der Umbauphase untergebracht wären, ist derzeit noch völlig unklar.

Sicher ist nur, dass die Spielflächen künftig spürbar kleiner sein werden. Wie aus der Beschlussvorlage ersichtlich ist, ist auch die bestehende und sehr geschätzte Betreuungskonzeption der offenen Gruppen durch den Umbau in Frage gestellt. Das selbstgekochte Essen wird voraussichtlich ebenfalls nicht mehr angeboten werden können.

Kinder werden leiden

Diese "Alleinstellungsmerkmale" waren neben dem guten Betreuungsschlüssel wesentliche Gründe für viele Eltern, ihre Kinder in diesem Kindergarten anzumelden. Daher ist es nicht nachvollziehbar, dass - zumal ohne ausreichende Abstimmung mit den Eltern - innerhalb von wenigen Tagen Fakten geschaffen werden sollen, unter denen die Kinder der Kindertagesstätte "Viehweide" leiden werden.

Qualität nicht dauerhaft mindern

Die für die beabsichtigten Lösungsalternativen angegebenen Gründe - Innenstadtverdichtung und Zuzug von Flüchtlingen - überzeugen nicht. Dass in Lorsch der Bedarf an Kindergartenplätzen durch die Ausweisung mehrerer zusätzlicher Wohngebiete zunehmen wird, war lange absehbar. Die Unterbringung von Flüchtlingen darf ebenfalls nicht zu einer dauerhaften Minderung der Betreuungsqualität führen.

Verwaltung und Magistrat hätten im Sinne der Kinder frühzeitig Planungen für einen zusätzlichen Kindergarten (zum Beispiel in der Dieterswiese) erstellen müssen. Selbst wenn eine der beiden angestrebten Varianten trotz aller Nachteile umgesetzt werden würde, wäre dies nur eine kurzfristige Lösung, da zum Sommer 2017 bereits wieder ein Mangel an Plätzen zu erwarten ist.

Deswegen sollte die Entscheidung vertagt werden, bis eine für alle Seiten akzeptable Lösung gefunden ist.

Carsten Metz

Lorsch

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