Luisenkrankenhaus Soziale Verantwortung wäre gefragt

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Schließung des Luisenkrankenhauses

Es ist ein Trauerspiel, was mit dem Lindenfelser Luisenkrankenhaus geschieht - vor allem aber was den seit Jahren gebeutelten Mitarbeitern und jetzt letztlich den nicht mehr versorgten Patienten zugemutet wird. Seit Jahren wurden erforderliche Investitionen aufgeschoben, erst vom evangelischen, dann vom katholischen Träger, zuletzt vom Universitätsklinikum Mannheim und ganz sicher von den jeweils dafür zuständigen Gesundheitsministern.

Jede Veräußerung war mit immer zweifelhafteren "Garantie-Versprechungen" verbunden. Letztendlich hat sich aber jeder aus der Verantwortung gestohlen.

In städtischen Regionen haben Patienten bei Schließung eines Krankenhauses Alternativen in wenigen Kilometern Entfernung. In Lindenfels sind die Patienten auf lange, gegebenenfalls schwer zumutbare Fahrten angewiesen.

Ist einmal errechnet worden, was außer dieser Zumutung an Krankentransportkosten entsteht? Die Vorstellung, Krankenhäuser nur noch als rentable Wirtschaftsunternehmen zu betreiben, hat schon andernorts genügend Verwerfungen und Qualitätseinbußen gezeitigt. Hier ist soziale Verantwortung gefragt - auch Kunst wird subventioniert: zum Wohl der Betroffenen. Und wenn schon die medizinischen Mitarbeiter und Bürgerinitiativen Konzepte eruieren und vorschlagen müssen, was eigentlich von Krankenhausmanagern erfolgen sollte, ist der Vorwurf " mangelnden Elans" durch den Minister ein Verantwortungs-Offenbarungseid.

Dr. med. Peter Schütz

Mannheim

ehemaliger Mitarbeiter

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