Kreisbeigeordnete Wessen Interessen vertreten die Bürgermeister?

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Die anstehenden Ereignisse in der Kreispolitik rund um die Abwahl und Neuwahl der hauptamtlichen Kreisbeigeordneten sind mit einem Begriff zu umschreiben: beschämend.

Während landauf, landab in den sogenannten Rettungsschirmkommunen munter die Steuern und Abgaben erhöht und gleichzeitig die Ausgaben reduziert werden müssen, erlauben sich die neuen Mehrheitskoalitionäre von CDU und SPD im Rettungsschirm-bespannten Kreis Bergstraße schamlos die Erhöhung der steuerfinanzierten Ausgaben für politische Positionen. Die hierfür anfallenden Kosten für die fünfjährige Legislaturperiode werden sich inklusive der Abberufung des bisherigen Hauptamtlichen im Millionenbereich bewegen. Das Ganze wird dann mit dem hanebüchenen Argument abgetan, der Wählerwunsch müsse sich in den Ämtern spiegeln.

Besonders die in den jeweiligen Kreistagsfraktionen vertretenen Bürgermeister - die in ihren Kommunen teilweise schmerzhafte Einschnitte in Form von Steuer- und Abgabenerhöhungen und Leistungskürzungen durchgesetzt haben - müssen sich die Frage gefallen lassen, wie es sein kann, dass auf Kreisebene das Geld locker sitzt, während sie in ihren Städten und Gemeinden teilweise nicht mehr wissen, wie sie die laufenden Ausgaben bestreiten sollen? Wessen Interessen vertreten die direkt gewählten Bürgermeister eigentlich im Kreistag?

Es bleibt nur die Hoffnung, dass die Bürgerinnen und Bürger sich bei den nächsten Wahlen noch daran erinnern, wie mit ihren sauer erwirtschafteten Steuergeldern machtpolitische Spielchen getrieben werden.

Wen wundert da noch die weiterhin zunehmende Politikverdrossenheit.

Klaus Ahlheim

Groß-Rohrheim