Geschichte Im 19. Jahrhundert gab es auch politisch Verfolgte

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"Suche nach dem Glück in der Fremde", BA vom 2.2.

Die Darstellungen von Dr. Lupold von Lehsten zur Auswanderung von (fast) unzähligen Deutschen sind überaus aufschlussreich, die Ausführungen zu "Opa Trump" auch erheiternd angesichts des Enkels, der uns derzeit zum Stirn-Runzeln veranlasst.

In einem Detail irrt von Lehsten allerdings. Die Feststellung: "Die Abwanderung von deutschem Boden hatte allein wirtschaftliche und soziale Gründe (. . .) sie flohem nicht vor Religion, Krieg oder Verfolgung . . ." ist so nicht zutreffend.

Im Zuge der Revolution

Sehr wohl flohen Menschen im 18. und 19. Jahrhundert wegen religiöser Intoleranz und Verfolgung und vor allem auch aus politischen Gründen, unter anderem im Zusammenhang mit der deutschen Revolution von 1848/49.

Ein ganz prominenter dieser Auswanderer aus politischen Gründen war Carl Schurz. Mit der gleichen "Welle" kamen zahlreiche politische Flüchtlinge in die USA, die in der neuen Heimat als "Forty-Eighters" Bekanntheit erlangten.

Mag sein, dass diese Emigranten zahlenmäßig keine nennenswerte Rolle spielen. Sie zu negieren, würde aber ihrer gesellschaftlichen Bedeutung in den Vereinigten Staaten nicht gerecht.

Wolfgang Siebrecht

Bensheim