Die demografische Entwicklung in Deutschland und alle Probleme, welche eine alternde Gesellschaft mit sich bringt, bereitet vielen Menschen in unserem Land große Sorgen. Immer weniger arbeitende Menschen werden die Renten- und Pflegekosten für eine schnell wachsende Anzahl von alternden Menschen aufbringen müssen.
Vernunft und Rücksicht auf unsere Nachkommen schreien geradezu nach einer Finanzpolitik der Nachhaltigkeit, welche bei jeder Investition die Konsequenzen für die nächste Generation bedenken und berücksichtigen müsste.
Es ist erschütternd
Vor diesem Hintergrund ist es erschütternd, mit welcher Gelassenheit - vielleicht auch Unwissenheit - der Bensheimer Bürgermeister die Ausrichtung des Hessentages anstrebt. Kann er sich wirklich entspannt zurücklehnen und argumentieren: "Es gibt Geld vom Bund, es gibt Geld vom Land, es gibt sogar Geld vom Kreis." Weiß er denn nicht, dass das Land Hessen im kommenden Jahr 1,8 Milliarden Euro neue Schulden machen wird?
Eine astronomische Summe, die der nächsten Generation aufgeladen wird. Und in diesen gewaltigen Schuldentopf wird der Herr Bürgermeister hineinlangen. So sieht eine Politik der Bereicherung auf Kosten der nächsten Generation und der nachhaltigen finanzpolitischen Umweltverschmutzung aus.
Kein ehrendes Andenken
Der Bund hat inzwischen zwei Billionen Euro Schulden aufgehäuft. Auch von dort erwartet der Herr Bürgermeister Geld. Mit Maßhalten, mit nachhaltiger Finanzpolitik, mit der Berücksichtigung der Folgen für unsere Nachkommen hat dies nicht mehr das Geringste zu tun.
Ein ganzer Kontinent erlebt zurzeit, was die Abhängigkeit von Krediten bedeutet. Doch Bensheim wird mit diesem Bürgermeister auch weiterhin über seine Verhältnisse leben.
Zur Neuverschuldung Bensheims für 2012 in Höhe von 17,5 Millionen Euro fällt ihm nur der Kommentar ein: "Aber dafür scheint die Zins-Sonne aus der Sicht der Kommunen hell." Das mag so sein, jedoch für die alten und die neuen Schulden, deren Zinsen so günstig sind, muss die nachfolgende Generation aufkommen. Sie wird ihm und seinen Helfern kein ehrendes Andenken bewahren.
Dieter Stephan
Bensheim
