Friedensstätte Baustelle verschandelt einen schönen Ort

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Wer, vom Fürstenlager kommend, den Höhenweg über den Bergrücken der Rossbach wählt, um beispielsweise in Richtung Felsberg weiterzuwandern, kommt an der Schleiermacher Ruh vorbei, einem der schönsten Plätze Hochstädtens.

Hat man den Hochwald verlassen, eröffnet sich an dieser Stelle ein beeindruckender Ausblick. In östlicher Richtung schaut man über das Lautertal auf den Hohenstein. Wendet sich der Blick nach Westen, erfasst man ein Stück Melibokus, den Schlossberg und die Rheinebene mit dem Wormser Dom weiter bis zur Haardt.

Im Ansatz ein guter Gedanke

Dieser magische Ort wurde für eine Friedensstätte zur Würde des Menschen gewählt - im Ansatz ein guter Gedanke, wenngleich man akzeptieren muss, dass nicht jedermann sich damit anfreunden wird.^

Denn auch ohne eine künstliche, steingewordene Ausgestaltung hat dieser Ort etwas Bewusstseinserweiterndes, Friedenstiftendes und Großartiges. Vorausgesetzt, man lässt sich auf derlei Empfindungen ein.

Störender Bretterzaun

Störend wirkt der in jüngster Zeit errichtete Bretterzaun östlich des Weges. Störend ist aber auch der Baustellencharakter, durch den dieser Platz vorerst verschandelt ist.

Wohl von ähnlichen Gefühlen geleitet, hat ein unbekannter guter Geist im Zentrum der Friedensstätte eine Rose gestiftet. Aber reicht das?

Die Bauarbeiten sind offensichtlich ins Stocken geraten - mehr als es der Winterzeit geschuldet sein kann. Wenn der Trägerverein die Zustimmung zu seinem Vorhaben nicht verwirken will, muss weitergebaut werden.

Hässliche Industriebrache

Die Industriebrache Marmoritwerk ist das Hässlichste, was dem Ort widerfahren ist, der in diesem Jahr die 700. Wiederkehr seiner Ersterwähnung feiern wird. Die traurige Gestalt des Goethebrunnens, dessen Restaurierung in schöner Regelmäßigkeit von den Verantwortlichen versprochen und nie gehalten wird, komplettiert das traurige Bild.

Wolfram Ziegler

Hochstädten

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