Haurod-Projekt Windräder rechnen sich nur wegen hoher Subventionen

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Windkraft-Streit

Im Jahr 1975 haben meine Frau und ich den Kohlwiesenhof gekauft, wir sind also seit 39 Jahren "Neubürger" in Lautertal. Davon war ich 20 Jahre lang Vorsitzender der Ortsgruppe Beedenkirchen im Naturschutzbund (Nabu). Mit über einer halben Million Mitgliedern ist der Nabu der größte Umweltverband in Europa - größer als BUND und Grüne zusammen.

In meiner Funktion habe ich im Kleinen für unsere Umwelt einiges bewegt. Gewissen Sachverstand in Umweltpolitik darf ich wohl beanspruchen. Meine Familie gehört zu den Unterzeichnern der Unterschriftenliste. Dafür wird man von Windkraftbefürwortern von außerhalb in Leserbriefen als Querulant bezeichnet.

Meine Familie ist uneingeschränkt für die Energiewende, aber mit Sachverstand. Wir haben nun einmal was dagegen, dass eine Betreibergesellschaft im Schwachwindgebiet im vorderen Odenwald eine 200 Meter hohe Anlage bis zu 600 Meter nah am Ortsteil Knoden errichtet, die sich nur dank enormer Subventionen rechnet, die wir wiederum als private Stromkunden bezahlen müssen. Im Jahr 2013 waren das immerhin 20,4 Milliarden Euro. Ganz abgesehen von den Umweltschäden, die durch den nötigen Straßenbau, neue Leitungen und den Wartungsbetrieb unwiderruflich in diesem naturbelassenen Gebiet entstehen.

Die Pachteinnahmen sind bescheiden. Die Gewerbesteuer greift wohl erst, wenn die Anlage in 20 Jahren rentabel ist, und geht an den Sitz der Betreibergesellschaft.

Mir ist schon klar, dass es die Energiewende nicht umsonst gibt. Sie ist sogar sehr teuer. Aber das Geld sollten wir nur einmal ausgeben. Eine Anlage, die sich durch die "Windernte" nicht rechnet, ist eine Fehlinvestition.

Rolf Rohlfs

Staffel

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