Bürgernetzwerk Bergstraße - Ministerium der besonderen Art gibt Impulse für mehr Glück und Wohlbefinden im Alltag / Wie sieht die Gesellschaft von heute aus? Und in welcher möchten wir morgen leben?

Zutaten für ein gutes Leben vor Ort

Von 
Karl-Heinz Schlitt
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Mit Kochlöffel und Zutatenkoffer verrät Gina Schöler Rezepte für mehr Wohlbefinden im Alltag - auch bei den Dialogforen des Bergsträßer Bürgernetzwerks.

© Lotz

Bergstraße. Was in dem Koffer ist? Simple Sachen. Ein Kochlöffel zum Beispiel, um die Zutaten für eine Portion mehr Glück zusammenzurühren. Mit Smileys verzierte Bohnen. Gina Schöler nennt sie Happy Beans. Drei davon, verrät die selbst ernannte Ministerin für Glück und Wohlbefinden ein weiteres Rezept, stecken morgens in der linken und wechseln im Verlauf des Tages in die rechte Hosentasche - nach jedem positiven Erlebnis eine. Erinnerungsstücke, um abends noch einmal den Tag Revue passieren zu lassen.

Bürgerforen

Odenwald (Lautertal und Lindenfels): 9. Mai (Dienstag), 18 Uhr, Dorfgemeinschaftshaus Kolmbach, Anmeldeschluss: 4. Mai.

Lorsch: 10. Mai (Mittwoch), 18 Uhr, Behindertenwerkstatt, Anmeldeschluss: 4. Mai.

Bensheim: 22. Mai (Montag), 19 Uhr, Fahrzeughalle Wiest, Anmeldeschluss: 18. Mai.

Weitere Informationen und Anmeldung im Internet unter:

www.bergstraesser- anzeiger.de/buergernetzwerk

Geh nackt baden!

Wer damit partout nicht zufrieden ist, dem empfiehlt die studierte Kommunikationsdesignerin Schöler, sich "einfach selbst Konfetti ins Leben zu streuen". Die bunten Papierschnipsel dafür liefert sie ihren Zuhörern gleich mit. Und ein Kartenspiel mit vielen kleinen Tipps gratis dazu. "Schreib regelmäßig Dinge auf, für die du dankbar bist", lautet eine Aufgabe - "Geh nackt baden" eine andere.

Weshalb der textilfreie Sprung ins kühle Nass das Wohlbefinden steigern kann, erfährt, wer Gina Schöler live erlebt - zum Beispiel bei den Dialogforen zum Startschuss des Bürgernetzwerks Bergstraße, das unsere Zeitung zusammen mit dem Bensheimer Institut für Organisationskommunikation (IFOK) zum Fliegen bringen will. Mit einer leibhaftigen Glücksministerin als Impulsgeber.

Lehren aus dem 3:1-Prinzip

Das mysteriöseste Utensil, das sie in ihren Koffer mit dem Bundesadler als Erkennungsmerkmal gepackt hat, ist ein knallroter Superman-Umhang. Gina Schöler sieht darin mehr als einen Fetzen Stoff, nämlich ein Symbol für das 3:1-Prinzip. Auf diese Formel bringt die Glücksministerin die empirisch untermauerte Erkenntnis, dass eine negative durch drei positive Erfahrungen kompensiert werden muss - im zwischenmenschlichen Bereich sogar durch fünf. Der Weg zum ganz persönlichen Glück kann also als ziemlich steil wahrgenommen werden.

Ob und wie der Aufstieg auf den Wohlfühl-Olymp gelingt, hängt maßgeblich von den Rahmenbedingungen ab, unter denen Menschen in Interaktion treten. Womit endgültig die Brücke zum Bürgernetzwerk und seinem Ziel geschlagen wäre: Es geht um "gutes Leben an der Bergstraße" und um Fragen wie: Was braucht es für eine lebendige Stadt und für ein attraktives Lebensumfeld? Was ist für Sie wichtig für ein gesundes, weitgehend unbeschwertes Leben? Kurz: Was bestimmt unsere Lebensqualität in der Region - und wie können wir dafür sorgen, dass sie weiter steigt?

Was wirklich zählt

Das Bürgernetzwerk Bergstraße lädt mit einer regionalen Veranstaltungsreihe dazu ein, gemeinsam Antworten zu finden und idealerweise danach selbst aktiv zu werden. Die ersten drei Termine finden Sie in der obenstehenden Infobox auf dieser Seite. Was Gina Schöler dazu beisteuern kann, erläutert sie im nebenstehenden Interview.

Mit ihrem interaktiven Kunstprojekt "Ministerium für Glück und Wohlbefinden" ruft die 31-jährige Mannheimerin dazu auf, gemeinsam das Brutto-Nationalglück zu erarbeiten. Alltagsnah und auf Augenhöhe mit allen, die sich von der Idee infizieren lassen, lädt sie dazu ein, Teil dieser positiven Bewegung zu werden. Auf vielfältige und kreative Weise regt Gina Schöler zum Umdenken und Handeln an: Wie stellen wir uns unser Leben vor? Was zählt wirklich, und was macht uns glücklich?

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