"Wieso darf ein Fuchs erschossen werden"?

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Zum Artikel: Fuchs erschossen in Ladenburg, "MM" vom 3.11.2016

Wie in der Ausgabe vom 3. November sowohl auf den Rhein-Neckar-Seiten wie auch im Teil "Metropolregion" beschrieben wurde, musste ein Fuchs auf Ladenburger Stadtgebiet sein Leben verlieren, weil ein Jagdpächter sich persönlich von diesem kleinen Beutegreifer bedroht fühlte. Angeblich befürchtete dieser von Bürgern gerufene Waidmann einen Fall von Tollwut, obwohl es bundesweit seit 2008 keinen einzigen Fall einer Ansteckung gegeben hatte.

Da fragt sich doch sofort: Wieso darf ein Fuchs in Ladenburg erschossen werden, wenn städtisches Terrain normalerweise als befriedete Zone gilt? Wofür gibt es landes- und bundesweit verschiedene Schutz- und Vergrämungsmethoden, welche in Städten wie Ladenburg doch auch Anwendung finden könnten? Sollte es nicht zuallererst die Aufgabe eines Jägers sein, sich Kenntnis über die aktuelle Infektionsgefahr der Tollwut einzuholen, die Bürger fachkompetent aufzuklären, evtl. zu beruhigen, und sich vordringlich um die Beobachtung, die Hege und Pflege unserer naturgegebenen Tierwelt zu bemühen?

Meines Erachtens sollte der Stadtrat bzgl. dieses Vorfalles öffentlichkeitswirksam um Aufklärung bemüht sein, 1. um die Bürger naturschutzrechtlich aufzuklären, 2. Schutz- und Vergrämungsmethoden im öffentlichen Raum zu verankern und 3. dem Eindruck entgegenzuwirken, als dürfe jeder Jäger schon bei persönlicher Bedrohungslage sofort von seiner Waffe Gebrauch machen.

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