Energiewende - Deutschlands größter Nordsee-Windpark steht still Der arme Grüne

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Herr Odoj wirft mit Milliarden an die Kernkraftwerke nur so um sich. Er vergisst aber die Zahlungen wie EEG, die Umlagen, die jährlich steigen und seit 2000 in die Milliarden gehen, er vergisst, dass zirka 3000 Kilometer neue Stromleitungen vom Norden zu uns erst gebaut werden müssen und anderes.

Seine Behauptungen wie "Kohle wird noch heute vom Staat subventioniert" sind haarsträubend und ein eklatanter Widerspruch zur Realität. Denn der Strom aus Solarzellen wird stark von uns allen Verbrauchern subventioniert. Sein Leserbrief ist voll von Widersprüchen, es lohnt nicht, darauf genauer einzugehen.

Der Rückbau der Kernkraftwerke wäre kein Problem, wenn der gesicherte Einschluss gewählt würde. Warum gehen die Deutschen nicht diesen Weg? Eine der wichtigsten Standortbedingungen für die energieintensive Chemieproduktion ist die Gewährung von Entlastungsregelungen, beispielsweise bei EEG, Ökosteuer oder der Stromsteuer. Sorgen macht auch die Zuverlässigkeit der Versorgung. Die erneuerbaren Energien sind für die Grundlastversorgung nicht geeignet, da Wind und Sonne bei uns nur zeitweise Strom produzieren und dieser noch nicht gespeichert werden kann. Am 24. Juni berichtete die SZ: Bard 1, Deutschlands größter Meereswindpark mit 80 Windrädern sei seit Monaten außer Betrieb. Grund und Dauer sind unbekannt! Wenn unsere Stromversorgung durch Wind vom Meer so unsicher ist, dann gute Nacht.

Der Chef der BASF, Herr Bock, warnte schon mehrfach vor unserem zu teuren Strom. Er ist bei uns doppelt so teuer wie in den USA. Die Betreiber von Solaranlagen bekommen zehnmal mehr erstattet als der erzeugte Solarstrom wert ist. Zur 50-Jahr-Feier des Atomforums gab Merkel folgende Sprüche von sich: "Ich will ein zukunftsfähiges Deutschland, dazu gehört auch die Kernenergie. Ich glaube, dass die Kernenergie eine Zukunft hat. Ich mache mir Sorgen, wenn Deutschland aus dieser Technologie aussteigen will. Bis sie dann vor drei Jahren über Nacht eine Kehrtwende um 180 Grad machte. Den Atomausstieg sieht eine Mehrheit jetzt kritisch (steigende Strompreise und anderes). 65 Prozent der Bürger finden es falsch, dass Deutschland aus der Atomenergie aussteigen will!

Es ist doch erstaunlich, dass unter allen großen Industrienationen der Welt (USA, Japan, Frankreich, Russland, China) die Deutschen die Einzigen sind, die glauben, ohne Kernenergie auskommen zu können. So sagt das auch Helmut Schmidt.

Berthold Flad, Schwetzingen

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