Baumfreie Zonen - Wir zerstören den Lebensraum für die Vögel Abholzen spart Pflegekosten

Lesedauer

Ich kann Herrn Triebskorn zu seinem Leserbrief vom 5. März zu den "Baumfreien Zonen" vollkommen zustimmen. Wenn ich die B 36 in Richtung Neulußheim fahre, lagern da Berge von Baumstämmen und Rückschnitten, die teilweise nach dem "Rasenmäher-Prinzip" vorgenommen wurden. Einfach mit der Heckenschere drüber fahren, weg ist weg. Es kommen leichte Zweifel auf, ob da Fachkräfte am Werk sind.

Aber nicht nur hier ist das zu beobachten, sondern in der ganzen Region und in den Kommunen selbst. Überall wird propagiert, wie wichtig für unsere Umwelt Luftaustausch, Frischluftschneisen, Bäume, Hecken und Sträucher sind. Nur danach gelebt wird nicht.

Mir ist tatsächlich auch aufgefallen, dass speziell an Straßen und Bahnstrecken die Abholzung sehr stark zunimmt. Vor Jahren erst gepflanzt, schon wieder weg. Ein Schelm, wer dabei Schlechtes denkt? Was weg ist, muss man schon nicht unterhalten und pflegen, Kostenersparnis. Nur, liebe Verantwortliche, sehr kurzsichtig gedacht! Oder, nach mir die Sintflut? Nimmt man mancherorts durch die Abholzung auch zu viel Rücksicht auf Raserei auf den Straßen, die all zu häufig am Baum enden? Solchen Frevel hat man kurz nach der Wende an alten Alleen in den neuen Bundesländern vorgenommen, heute bereut man es - denn das sind weiche Standortfaktoren und Wohlfühlcharakter!

Nehme man sich England zum Beispiel, dort pflanzt man Hecken und Büsche, um der Bodenerosion entgegenzuwirken. Wir beklagen uns über die abnehmende Zahl von Singvögeln, bieten ihnen aber keinen ausreichenden Lebensraum mehr. Ich hoffe sehr, dass einige Politiker anfangen umzudenken, auch wenn die Sorge um unsere Natur das Bruttosozialprodukt nicht steigert oder man den Wert nicht in Zahlen erfassen kann.

Barbara Itschner, Hockenheim

Mehr zum Thema

Nationaltheater Designierter Intendant Tilmann Pröllochs glaubt an Begeisterung fürs Nationaltheater

Veröffentlicht
Mehr erfahren