Erfahrungen mit einem VW - Formulare ausfüllen statt Hilfe Er säuft und säuft und säuft

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Bei der ehemaligen Vertragsfirma von Volkswagen in Ketsch kaufte ich mir am 10. März 2015 einen Tiguan mit Vollausstattung und zusätzlicher Achtfach-Bereifung mit Alufelgen. Soweit war ich ein zufriedener Kunde. Verwunderlich war nur, dass die erste Inspektion erst bei zirka 30 000 Kilometer stattfinden sollte. Wegen der Abgasschwierigkeiten will ich mich nicht äußern.

Problematisch wurde es erst nach einer berechtigten Reklamation. Vorab muss erwähnt werden, dass ich wegen der Abgasprobleme etliche Schreiben mit Bitte um Erledigung der leidigen Angelegenheit verfasst hatte.

Zur Werkstatt musste ich, weil ich plötzlich nach dem Anfahren der Wagen mittig auf der Kreuzung stehen blieb - dort galt rechts vor links. Der von rechts kommende Fahrer reagierte glücklicherweise gut und kam noch vor mir zum Stehen.

Die Sprit-Anzeige stimmte nicht. Beim Anfahren wurde ein Verbrauch von 85 Litern angezeigt und der fiel dann runter auf zwischen acht und 30 Liter und bei längeren Fahrten auf zwischen sechs und 20 Litern.

Jetzt suchte ich die neue Vertragswerkstatt von VW im Talhaus auf und meldete vorgenannte Probleme. Nachdem mein Wagen in der Werkstatt war, wurde mir mitgeteilt, dass hier ein nicht auffindbarer Fehler vorliege und sie beim VW-Werk nachfragen müssten. Ich sollte am nächsten, besser am übernächsten Tag wieder vorbeikommen. Leider vergeblich. Es waren noch Unklarheiten abzuklären. Also ich wieder fort und wieder hin. Beim ersten Besuch wurde mir anstandslos ein Leihwagen zur Verfügung gestellt, beim zweiten Mal musste ich darum betteln. Beim dritten Mal waren zwei Angestellte für mich zuständig. Diese erklärten mir, dass ich erst drei Tankfüllungen lang die Kilometer, die Art der Fahrt - kurz oder lang - aufschreiben solle. Ich sollte also deren Buchführung machen.

Betonen möchte ich, dass ich keine eintausend Kilometer im Monat fahre. Also sollte ich zirka drei Monate lang weiter fahren. Dazu war ich nicht gewillt. Da bereits zwei Tankfüllungen vorlagen, hätte man ja die prüfen können. Jetzt war meine Auflistung plötzlich nicht mehr wichtig, denn nun sollte ich deren Formulare entsprechend den Vorgaben ausfüllen. Da dies nicht in meinen Sinne war, wurde mir der Vorschlag unterbreitet, in meinem KFZ die Elektronik so einzustellen, dass man erkennen kann, was kilometermäßig verbraucht wird. Also ich erneut hin. Jetzt überprüften sie ihren Computer. Auch dieser sagte, dass hier ein mittlerer Verbrauch von gut zehn Litern Sprit benötigt wird. Der Mangel, dass der Motor plötzlich abfällt, wurde mit keinem Wort erwähnt. Allerdings war ich jetzt froh, dass meine Behauptungen bezüglich des Spritverbrauchs den Tatsachen entsprachen. Wieder sollte ich Formulare ausfüllen.

Nun habe ich die Geduld verloren. Das Auto wird verkauft und ich hole mir alles - bloß keinen VW.

Lothar Radler,

Ketsch

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