Israel und das Thema Schuld - Auf beide Seiten schauen Nie einseitig argumentieren

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Gottes Wort ist die Wahrheit - liebe Frau Weimer, es liegt mir fern, Ihre sicherlich aufrichtige Glaubenseinstellung in Frage zu stellen. Nur sollten Sie sich nach neuesten, auf Erkenntnissen modernster Isotopen-Analysen basierenden Erkenntnissen für diese Region des Nahen Ostens erkundigen. Ich habe in keinster Weise alles als Unsinn bezeichnet, was Israel in der Bibel betrifft. Ich wehre mich auch gegen Ihre Zuordnung des Antisemitismus allein auf mein Vaterland. Die industrielle Vernichtung von Menschen, der Holocaust, ist unumstritten. Aber alles auf den Kernpunkt Deutschland zu beziehen, ist mir zu billig. Die Basis des Judenhasses wurde schon im Mittelalter durch Christen von der Kanzel gepredigt. Auch zogen die Kreuzritter von Frankreich aus zuerst durch unsere Region und mordeten in den jüdisch geprägten Städten Mainz, Speyer und Worms in bestialischer Weise. Basis des Hasses war (Quelle Seite 484 "Geschichte des Jüdischen Volkes"/H.H. Ben Sasson), dass die machthabenden Kirchenfürsten ihre Untertanen teilweise als Sklaven an die Juden verkauften, die ein blühendes Gewerbe bis in den vorderen Orient aufbauten.

Speziell in Osteuropa erlaubte das Großfürstliche Klientel mithilfe der Kirchen den Juden Marktrechte im Menschenhandel, Geldeintreiben und all diesen verfälschten christlichen Tugenden! Hier geben sich religionsbedingt christliche und jüdische Aktionen die Hand und sind Wurzeln des Antisemitismus.

Eine Aufarbeitung dieser Realität ist bis heute nicht geschehen. Versuchen Sie nur mal, Ihre Leserbriefe in eine faire, tolerante und zu verstehende Ordnung zu bringen und nicht immer wieder die "Wahrheit Gottes", die auch von Menschen gemacht und als Machtmissbrauch vorgeschoben wird, speziell in orthodoxen Kreisen aller Religionen, in ein Sammelsurium sprunghaften Durcheinanders ungerechtfertigter Anschuldigungen zu präsentieren.

Rolf Weiss, Plankstadt

Mir geht das auf den Wecker

Jetzt geht es mir aber langsam auf den Wecker, wie manche Menschen Israel in den Himmel heben. Ich will keine Hin-und-her-Diskussion und ich bin kein einseitig denkender Mensch. Mit erhobenen Zeigefinger "lasst Israel alles tun, was es will, denkt an den Holocaust!" Wie lange soll das noch gehen?

Am 5. Juni 1947 überfiel Israel ägyptische Truppen auf dem Sinai. Die vor der Halbinsel patrouillierende USS Liberty sollte , den Funkverkehr der Kriegsparteien abhören. Am 8. Juni wurde das Schiff in internationalen Gewässern beschossen. Beim israelischen Angriff auf die USS Liberty wurden 34 amerikanische Seeleute getötet und 173 verletzt. Ausrede Israels: Es habe die USS Liberty mit einem ägyptischen Schiff verwechselt, während die Besatzung und hohe Politiker von einem vorsätzlichen Angriff ausgehen.

Und nun zu Palästina: Wenn man sieht, welches Leid den palästinensischen Kindern zugefügt wird, wenn man die verstümmelten Babys und Frauen sieht, was müssen diese Menschen ertragen? Im Hebräischen gibt es ein Wort "charmelos". Unter Israelis ruft es eine schlechte Assoziation hervor, denn es ist ein Wort für "Gewalt, Ungerechtigkeit und Falschheit". In ihrer Bibel kommt es ausgesprochen oft vor.

Christa Altenberger, Oftersheim