Russland heute Sotschi ist gar nicht rückständig

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In der Ausgabe der Zeitung vom 20. Februar findet sich eine Äußerung des DSV-Alpindirektors Wolfgang Maier, die meiner Meinung nach ein falsches Licht auf die russische Kurstadt Sotschi wirft. Darin heißt es: "Die Leute hier werden vom 18. Jahrhundert binnen vier Jahren ins 21. Jahrhundert katapultiert."

Als mein Vater und ich 1975 unseren Urlaub in Sotschi verbracht haben, hat uns nichts an dieser Stadt an das 18. Jahrhundert erinnert. Das fängt schon damit an, dass es im 18. Jahrhundert weder Autos noch Flughäfen gab. Aber Sotschi war voll von Autos und hatte einen Flughafen. Und auch unser modernes, komfor-tables Hotel, das mir bis heute in guter Erinnerung geblieben ist, stammte nicht aus dem 18. Jahrhundert und war durchaus zeitgemäß.

Das fanden auch viele DDR-Bürger, die ihren Sommerurlaub in Sotschi verbrachten. Was auch immer Wolfgang Maier von Sotschi gesehen hat, die wunderschöne Meerespromenade kann es nicht gewesen sein. Denn sonst müssten ihm die jungen Russinnen aufgefallen sein, die, ausgestattet mit den modernsten Handys, im flirrenden Sonnenlicht ihre Runden drehen. Beschattet von den zahlreichen, großen Palmen, erinnert absolut gar nichts an diesen jungen Frauen an das 18. Jahrhundert.

Aber es gab und gibt anscheinend immer noch Menschen, die Russland mit Sibirien und der sibirischen Eiswüste gleichsetzen. Das ist ein Fehler. In Russland gibt es Sommer, Sonne, Strände und Palmen und die Kurstadt Sotschi atmet den Duft des Meeres.

Jürgen Rausch, Hockenheim

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