Kunst am Kreisel - Die Fleckenstein-Werke in Brühl gefallen mir gut Nassforsche Behauptung

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Serra Kreiselkunst im saarländischen Dillingen sieht doch imposant aus.

© designarmada

Kunst hat in einem Kreisel nichts verloren - das sagt Professor Walch von der Künstlerinitiative KIS. Eigentlich eine unbewiesene, nassforsche Behauptung, durch die ich mich auf der diametral entgegengesetzten Position äußerst unwohl fühle. Soll ich nun meine umfangreiche Fotosammlung von Kunstwerken auf Verkehrsinseln in die Tonne treten? Die Entdeckung dieser Kunstwerke war für mich immer eine Bereicherung, eine spontane Kunstbetrachtung, meist mit landeskundlichem Bezug.

Zur Computeranimation des Professors wäre zu sagen, dass ich mir den Bockspringer von Heinz Friedrich auch gut auf dem Kaufland-Kreisel vorstellen könnte, nur größer als am Bahnhofsplatz. Diese Skulptur bildet genau so wie der Vorschlag von Kurt Fleckenstein eine sportliche Situation ab. In jedem Fall halte ich auf dem Weg zum Bahnhof meistens ein paar Minuten an diesen Bockspringern an, um jedes Mal ein bisschen tiefer in die Ideenwelt des Künstlers einzudringen. Die Arbeiten von Niki de Saint Phalle sind mir gut bekannt, so dass demnächst ein Besuch ihres Tarotparks in der Toskana vorgehen ist.

Ich habe für den kritischen Professor Fotos von zwei Verkehrsinseln ohne Computeranimation herausgesucht, an denen sich jeweils spezifische kulturelle Bezüge der Stadt oder der Region aufweisen lassen. Einmal eine Metallarbeit in der im Sauerland gelegenen Stadt Altena, in der sich auch das Deutsche Drahtmuseum befindet, zum anderen eine Arbeit von Richard Serra in der im Saarland gelegenen Kleinstadt Dillingen. Ich habe schon viele Arbeiten von Richard Serra im öffentlichen Raum, ohne Verkehrsinseln, gesehen, wie beispielsweise in Bochum in Bahnhofsnähe, in Basel am Theaterplatz oder gar im Innenbereich des Guggenheim- Museums in Bilbao.

Die Entdeckung der Verkehrsinsel in Dillingen war eine echte Bereicherung und hat mich umso positiver berührt, weil Serras Skulpturen überwiegend in Großstädten zu finden sind.

Ich bedaure sehr, dass ich an dem Vortrags- und Diskussionsabend nicht vor Ort sein konnte. Ich hätte dort gerne artikuliert, dass ich als Brühler Bürger zum Beispiel mit den konzeptionellen Lösungen von Kurt Fleckenstein auf den drei Brühler Verkehrsinseln sehr zufrieden bin.

Anton Strobel, Brühl

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