Untere Hauptstraße in Hockenheim - Im Birkengrund sollen Anwohner für "Flickenteppich" bezahlen Den Letzten beißen die Hunde

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Wie schön ist doch die Untere Hauptstraße geworden, da werden wenigstens die Anwohner für die lange Dauer der Bauarbeiten etwas entschädigt. Wenn "wir" uns nur auch darüber freuen könnten - wir in der Birkenallee, der einst grünen Lunge Hockenheims, dem Birkengrund. Im Laufe der Jahre haben sich in diesem Gebiet viele neue Eigentümer oder Mieter für die Klinkerhäuser gefunden. Unter ihnen auch viele junge Familien mit Kindern, so dass die Spielplätze auch wieder mit Leben gefüllt werden.

Man sieht immer öfter, dass Häuser renoviert und die Gärten neu angelegt werden. Der ein oder andere Weg zwischen den Häusern wurde auch schon mit schickem Pflaster neu hergerichtet, dies passierte im Zuge der Neuverlegung von Strom, Gas und Wasseranschlüssen. Die Bauarbeiten für die neuen Hausanschlüsse sind noch in vollem Gange und wurden nur durch die Sommerferien unterbrochen. Die Bewohner freuten sich schon auf ihre neuen Wege, endlich keine Schlaglöcher mehr durch den Flickenteppich im Teer, keine Seenlandschaften nach Regenfällen, die es kaum möglich machten, trockenen Fußes in sein Haus zu kommen. Doch was jetzt? Wir bekommen keinen schönen Weg wie die anderen Hockenheimer in der Unteren Hauptstraße oder zum Teil auch in der Birkenallee. Ja diese waren halt als erste dran, der Rest der Birkenallee sind die "Letzten" und die "beißen die Hunde", weil der Stadt das Geld ausgeht!

Die Wege zwischen den Häusern werden jetzt mit einer neuen Teerdecke versehen, aber auch nur teilweise, denn es werden nicht die ganzen Wege neu geteert, sondern nur die Teile, die auch aufgerissen wurden. Somit entsteht auch nur wieder ein besserer Flickenteppich. Der Knaller aber ist, dass die Bewohner für die circa 1,5 Quadratmeter Fläche vor den Hauseingängen einen Eigenanteil von 150 Euro zahlen sollen, obwohl andere ihren kompletten Weg gepflastert bekamen, ohne was zu zahlen!

Zahlen wir hier weniger Steuern als der Rest von Hockenheim? Mehrere Telefonate mit der Stadtverwaltung und eine Unterschriftenaktion änderten an der Sache nichts. Im Antwortschreiben der Stadtverwaltung wird unter anderem auf finanzielle Gründe verwiesen: "Ein kompletter Ausbau aller Wohnwege mit einer Pflasterung ... lässt sich aus finanziellen Gründen nicht realisieren", unterschrieben vom Oberbürgermeister.

Ach ja, der Spielplatz zwischen den Häusern ist jetzt auch schon über drei Monate mit einem Bauzaun abgesperrt, ausgerechnet über die Sommerferien. In der HTZ vom 25. August war ja zu lesen, welch tolle Spielplätze Hockenheim hat.

Sören Hoffmann, Hockenheim