Schule in Altlußheim - Eltern kritisieren die Hinhaltetaktik von Gemeinderat und Bürgermeister / Hoffentlich keine Shuttle-Bus-Gemeinde Ein lebens- und liebenswertes Dorf?

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Ein lebens- und liebenswertes Dorf - das wollen wir alle haben. Aber was passiert in Altlußheim? Zu einem Dorf gehört für mich, dass öffentliche und soziale Gebäude wie Schule, Schwimmbad, Rathaus, Kirche und Geschäfte zentral angesiedelt sind. Hier findet Kommunikation, Austausch, hier findet Leben statt. Der Lebensmittelladen in der Ortsmitte hat schon länger geschlossen. Die Optik des leerstehenden Gebäudes ist nicht gerade eine Visitenkarte für unsere Gemeinde. Was wird kommen? Kommt überhaupt wieder ein Geschäft ins Gebäude?

Vor längerer Zeit konnte man der Zeitung entnehmen, dass die hiesige Katholische Kirche mit der Neulußheimer Gemeinde einen Kirchenneubau am Ortsrand in Erwägung zieht. Und am 20. September war zu lesen, dass "im Zuge des Schulhausneubaus weitere Varianten zu prüfen sind, insbesondere im Hinblick auf eine städtebauliche Entwicklung des gesamten Schulquartiers".

Bedeutet das für uns, dass die Verwaltung wieder überlegt, die Grundschule an den Ortsrand zu verlagern? Gibt es schon Pläne, was dann mit dem bisherigen Schulgelände geschehen soll? Die Sanierung des Hallendachs der Schulturn- und Schwimmhalle, die mit Zuschüssen vom Land möglich gewesen wäre, wurde (bewusst?) verschlafen. Hier hofft die Verwaltung wohl, dass die Bürger sich gegen den Erhalt des Hallenbads entscheiden.

Fahren die Kinder in Zukunft mit dem Bus in die Grundschule, in benachbarte Gemeinden zum Schwimmunterricht, nicht motorisierte Mitbürger mit dem Bus zum Einkaufen und in die Kirche? Werden wir zur Shuttle-Bus-Gemeinde? Immerhin kommen wir noch durch den Hintereingang ins Rathaus.

Armes Altlußheim, wo bleibt da der dörfliche Charakter? Ich persönlich wünsche mir, dass unser Dorf eine lebens- und liebenswerte Gemeinde bleibt und nicht zu einer amerikanisch anmutenden Retortenstadt mutiert, in der man nur noch wohnt und für die Dinge des täglichen Lebens motorisiert sein muss. Öffentliche und soziale Einrichtungen gehören ins Zentrum und nicht an den Ortsrand.

Simone Köhler, Altlußheim

Konzept oder Konzeptlos

Altlußheim, auch unter dem Namen Schilda bekannt, man erinnere sich an das Rathaus mit dem Hintertürchen oder die Kostendeckelung, bei der man den Deckel nicht auf den Topf bekommt! Oder ans Hallenbad, das 30 Jahre Dornröschen-Sanierungs-Schlaf hinter sich hat. Also da sind wir Altlußheimer bei der Schule am Nullpunkt angelangt. Genau so schlau wie vorher, woran mag es wohl liegen, dass man keinen Weg findet.

Es ist löblich, ein Neubaugebiet zu erschließen - mit Blick nach vorn, der Gemeinde zum Wohl. Gerne hätte man dazu auch gleich um die Ecke eine neue Schule bereitgestellt. Nun sprachen sich die Bürger der Gemeinde dagegen aus und Widerstand machte sich breit. Gut dachte man, dann lässt man die Schule eben im Dorf, jedenfalls solange bis die bautechnischen Bedingungen sich so weit verschlechtern - siehe Hallenbad - dass man nun schon wieder über einen Neubau für die Schule nachdenken und reden kann.

Stellen wir noch eine Verbindung Hallenbad/Schule her, dann sind wir wieder ein Stückchen näher dran. Das Hallenbad wird eventuell nach dem Bürgerentscheid geschlossen, bei der Schulturnhalle finden wir sicher auch noch größere Investitionskosten, die gegen einen Erhalt sprechen. Da machen dann auch die verfallenen Fördergelder für die Dachsanierung Sinn und die Schulsanierung fällt aufgrund der gestiegenen Sanierungskosten auch aus. Jetzt könnte man doch - wie damals schon geplant - eine neue Schule neben der Markusschule bauen und eine kleine Turnhalle würde sich sicher durch den Grundstückverkauf der alten Dorfmitte (Schulgelände) finanzieren lassen.

Geht nicht, sagen Sie nun, geht nicht, gibt's nicht! Neubaugebiet, neue Schule, neue Turnhalle und die Lehrerfluktuation wäre gestoppt. Sogar der Abwanderung von Schülern durch freie Schulwahl könnte man entgegentreten. Alle Wege führen nach Rom ... nein, nach Altlußheim. Nun denn, Bürger!

Alex Wentz, Altlußheim

Eltern erneut hingehalten

Wir sind diese Hinhaltetaktik leid und verlangen endlich eine feste Zusage! Wieder wurde bei der Gemeinderatssitzung beschlossen, die Sanierung der Schule bis auf Weiteres zu vertagen (der Bürgerentscheid Hallenbad soll abgewartet werden). Baubeginn für den ersten Bauabschnitt sollte das Schuljahr 2012/2013 sein. Von diesem Antrag, ob und in welcher Höhe Fördergelder geflossen sind, wurde nichts bekanntgegeben. Auch ist es einfach unklar, warum sich die Bausubstanz innerhalb eines Jahres so verschlechtert hat, dass mehr Kosten hinzukommen. Müssen wir denn Angst um unsere Kinder haben, die sich täglich im Gebäude befinden?

Auch kommt jetzt wieder die kältere Jahreszeit und das Toilettenproblem ist nach wie vor nicht gelöst und durch den freien Zugang zum Schulgelände besteht immer eine potenzielle Gefahr für unsere Kinder. Dieses Problem wurde bereits mehrfach angesprochen, aber bisher ohne Reaktion.

Es stellt sich uns die Frage, warum nichts für den Nachwuchs in Altlußheim getan wird! Die Altlußheimer Schule ist bisher noch nie saniert worden, stellt sich für uns als Eltern die Frage, welchen Stellenwert die Schule für die Gemeinde denn überhaupt hat. Es ist bedauerlich, dass unsere Kinder in einem solch maroden Schulgebäude unterrichtet werden. Man sollte sich nicht wundern, dass bei dieser Schulpolitik Eltern abwandern und ihre Kinder in Nachbargemeinden anmelden.

Claudia und Michael Meckler,

Altlußheim