Neues Tanklöschfahrzeug - Zusammenarbeit ist gut - aber wie? Zwei Jahre lang unbenutzt

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Bezugnehmend auf die Berichterstattung "Kooperation der Wehren lohnt sich" in der Schwetzinger Zeitung vom 20. September ist die darin propagierte kommunale Zusammenarbeit der Feuerwehren in Schwetzingen und Oftersheim meines Erachtens ein Schritt in die richtige Richtung.

In Zeiten von leeren öffentlichen Kassen ist diese Art der Zusammenarbeit zwischen Gemeinden und Städten notwendig, wenn es um Einsparungen im Bereich der Feuerwehr geht. Neben dem finanziellen Aspekt bietet dies außerdem die Möglichkeit, den Brandschutz in den betreffenden Kommunen auch personell zu verstärken.

Vor diesem Hintergrund kann ich die Zustimmung des Gemeinderates zum Kauf eines neuen Tanklöschfahrzeuges nicht nachvollziehen. In dem Zeitungsbericht wurde erwähnt, dass dieses neue Fahrzeug ein 38 Jahres altes, kaputtes Fahrzeug ersetzen soll. Dabei sollte jedoch bedacht werden, ob dieses Fahrzeug überhaupt notwendig ist. Dieses alte Fahrzeug ist nämlich schon seit Mitte 2010, das heißt seit zwei Jahren nicht mehr im Dienst (Quelle: Homepage Feuerwehr Oftersheim).

In diesen zwei Jahren wurde dieses ausgemusterte Fahrzeug offensichtlich nicht benötigt, sonst wäre es sicher schon früher ersetzt worden oder die umliegenden Feuerwehren, vor allem aus Schwetzingen mit insgesamt vier Löschfahrzeugen (davon zwei Tanklöschfahrzeuge), wären häufiger zu einer Unterstützung der Feuerwehr Oftersheim gerufen worden. Die Feuerwehr Schwetzingen ist seit 2010 insgesamt fünfmal zu Bränden in Oftersheim angefordert worden, wovon viermal die in Schwetzingen stationierte Drehleiter und nur ein einziges Mal zwei Löschfahrzeuge bei einem Kellerbrand angefordert wurden. Darüber hinaus wurde auch nur einmal die Feuerwehr Plankstadt zur Unterstützung bei einem der zuvor genannten Bränden hinzugezogen.

Zum Vergleich rückte die Feuerwehr Oftersheim im gleichen Zeitraum zu insgesamt 41 Bränden ohne dieses Tanklöschfahrzeug aus (Quelle: Homepage Feuerwehr). Daher stellt sich die Frage, wo hier die Ersparnis sein soll, wenn doch ein Fahrzeug im Wert von 230 000 Euro beschafft werden soll, das offensichtlich nicht benötigt wird. Dass das Land einen Teil mitfinanziert, das zeigt lediglich, dass die dortigen Damen und Herren die Notwendigkeit einer solchen Anschaffung ebenfalls nicht prüfen.

Aber zu guter Letzt wird im gleichen Artikel noch erwähnt, wie diese unnötige Ausgabe finanziert werden kann: Durch Erhöhung der Gebühren für die Kinderbetreuung, deren Kosten laut Zeitungsartikeln in der Vergangenheit für die schiefe Haushaltslage in Oftersheim verantwortlich zu sein scheinen.

Daher mein Fazit: "Wann werden endlich Politiker lernen, mit denen von uns zur Verfügung gestellten Finanzmitteln (Steuergelder) verantwortungsvoll umzugehen?"

Marc Brenneisen, Oftersheim

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